Saarbrücken. 3,5 Millionen Euro Steuern soll ein bereits vorbestrafter Immobilienmakler hinterzogen haben: Vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts begann gestern der Prozess gegen einen 63-Jährigen und den 40-jährigen Geschäftsführer seiner Gesellschaft. In den Jahren 2006 und 2007 hat der Angeklagte entweder unrichtige oder überhaupt keine Steuererklärungen abgegeben. Der Hauptangeklagte stammt aus Völklingen und war seit 1984 als selbständiger Finanzdienstleister und in der Immobilienbranche tätig. Die Firma des Geschäftsmanns war in Saarlouis ansässig, seinen Wohnsitz hatte er in London. Geschäftszweck war die Vermittlung inländischer Immobilien an in- und ausländische Käufer. Eine Reihe von Immobilien vermittelte er an die britische Comer Homes Group. Der 63-Jährige ist bereits wegen Steuerhinterziehung verurteilt: 2008 bekam er zweieinhalb Jahre Gefängnis, weil er Objekte aus den neuen Bundesländern vermittelt und die Gewinne an seine Briefkastenfirma in Gibraltar verschoben hatte, ohne Steuern zu zahlen.Der mitangeklagte Geschäftsführer soll bei einigen Fällen Beihilfe geleistet haben. Eigene Entscheidungskompetenz hatte er nicht. Sein Verfahren wurde von der Wirtschaftsstrafkammer abgetrennt und gegen Zahlung einer Geldbuße vorläufig eingestellt. Gegen seinen Nachfolger ist ein weiteres Verfahren in Vorbereitung. jht