Landrat Sören Meng (SPD) ist empört Illingens Bürgermeister König fordert Lockdown für Kreis Neunkirchen

Illingen/Neunkirchen · Illingens Bürgermeister Armin König (CDU) forderte am Donnerstag, für den Landkreis Neunkirchen den Lockdown anzuordnen und das Saarland-Modell auszusetzen.

 Armin König, CDU-Bürgermeister von Illingen

Armin König, CDU-Bürgermeister von Illingen

Foto: Robby Lorenz

„Wir haben meines Erachtens keine Wahl. Im Landkreis Neunkirchen liegt die Inzidenz bei 188,2; Neunkirchen geht rasant auf 300 zu, Illingen liegt bei knapp 200, Schiffweiler bei geschätzt 175. Das sind alarmierende Zahlen. Das spricht dafür, auch das Saarland-Modell auszusetzen.“

Geschäfte müssten geschlossen werden. „Es darf keine Privilegien mehr für Discounter und Supermärkte geben. Ansammlungen sind auch dort zu vermeiden.“ Zudem soll ein Abbruch des Schuljahres in Betracht gezogen werden, „um nach dem Lockdown mit Sonderförderung und verkürzten Sommerferien einen Neuanfang zu wagen“. Homeoffice oder Tests mindestens zweimal die Woche müssten Pflicht sein, so König. Außerdem müsste mehr geimpft und Infektionsketten besser nachverfolgt werden. Dafür benötige der Kreis Neunkirchen „einen schlagkräftigen Krisenstab“. Der Appell an die Bürger müsse lauten: „Bleibt zu Hause. Schützt euch und steckt keinen an. “Öffnungsperspektiven hält König erst ab Mitte oder Ende Mai für richtig.

Neunkirchens Landrat Sören Meng (SPD) zeigte sich empört. Ihm „reicht es“, sagte er. Er wirft König „populistisches und unsolidarisches“ Verhalten vor. „Wir haben gemeinsam viel erreicht. Wir haben die Kontaktverfolgung im Gesundheitsamt neu organisiert, Abläufe modifiziert, wir bekommen Unterstützung von der Bundeswehr und von anderen Kommunen. (...) Mein Team ist schon lange am Anschlag und trotzdem funktioniert unser System“, sagte Meng.

 Landrat Neunkirchen, Sören Meng (SPD)

Landrat Neunkirchen, Sören Meng (SPD)

Foto: Jasmin Alt

Mit den Bürgermeistern im Kreis tausche er sich regelmäßig aus. Die Zusammenarbeit funktioniere. Eine Ausnahme sei König, der „in der Regel über die Medien und Facebook kommuniziert und immer wieder der Kreisverwaltung Untätigkeit vorwirft“. Das könne er „nicht mehr tolerieren. Auch meine Geduld ist endlich. Für Populismus und Selbstdarstellung ist die Krise zu ernst.“

Zur aktuellen Infektionslage sagte er: „Leider lässt sich absehen, dass die lokalisierbare Ausbreitung des Infektionsgeschehens schwieriger wird. Aus diesem Grund stehe ich auch mit dem Ministerpräsidenten in Kontakt, um Schritte zur Eindämmung des Infektionsgeschehens zu prüfen. Dies muss allerdings rechtsicher sein.“

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