Hochwasserschutz Bach-Renaturierung soll den Hochwasserschutz verbessern

Quierschied · Vorbereitende Rodungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Renaturierung des Fischbachs beginnen im Oktober.

Mehr Natur. Mehr Raum für Pflanzen und Tiere. Mehr Lebensqualität für Menschen. Aber auch mehr Schutz vor Hochwasserereignissen. Das sind die Hoffnungen, die man vielerorts mit der Renaturierung von Fließgewässern verbindet.

Auch in Quierschied, wo im Oktober die vorbereitenden Rodungsarbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Fischbach-Renaturierung beginnen sollen. Die Maßnahme selbst soll dann im Februar 2018 starten. 

Bei allen damit verbundenen Erwartungen will man aber die Realität nicht aus den Augen verlieren. „Einen 100-prozentigen Hochwasserschutz können wir nicht erreichen“, stellte Stephan Schmidt für die SPD-Fraktion im Quierschieder Gemeinderat fest. Dort wurden  die Entwurfspläne der Firma „Landschaftsagentur Plus“ vorgestellt. „Die Hochwasserwelle wird verzögert und gedämpft“, erklärte Unternehmenssprecherin Sinem Agacik, „nicht in allen Bereichen wird eine Verbesserung des Hochwasserschutzes möglich sein. Das Hauptaugenmerk der Maßnahme liegt auf der Renaturierung.“ Gearbeitet werden soll in verschiedenen Abschnitten des Bachlaufs, beginnend bei der Tankstelle in der Humes. Bachschlingen – so genannte Mäander – sollen angelegt werden und Flutmulden, die beispielsweise bei Starkregen für eine Entlastung des Fischbachs sorgen können. Das ist jedoch wegen steiler Hänge und Böschungen, wegen des Straßenverlaufs und der Wohnbebauung nicht überall möglich.

„Die Umsetzungsplanung muss ohnehin im Einvernehmen mit den Grundstückseigentümern erfolgen“, stellte Wolfgang Kallenbach von den Quierschieder Gemeindewerken heraus. In der Diskussion regte Gernot Abrahams von den Freien Wählern an, Gruebenwasser erst kurz vor dem Netzbachweiher einzuleiten. Nach seinen Informationen gebe es dort bereits eine ältere Wasserleitung. „Damit könnte eine Entlastung auf weiteren 800 Metern erreicht werden“, so der Fischbacher. Sinem Agacik versprach, die Information zu prüfen und gegebenenfalls in die Planung einfließen zu lassen.

„Die Maßnahmen sind im Vergleich mit dem ersten Bauabschnitt deutlich bescheidener und einfacher“, betonte Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer. Bei vier Enthaltungen – unter anderem der Freien Wähler und des AfD-Vertreters – nahm der Rat die Planung wohlwollend zur Kenntnis. Damit ist der Weg frei für das weitere Genehmigungsverfahren. Alle  Kosten für Planung und Bau trägt die RAG – Ausgleich für Maßnahmen, die an der Halde Maybach nötig waren. Die Arbeiten am Fischbach sollen rund sechs Monate dauern, danach sind für drei Jahre landschaftspflegerische Maßnahmen vorgesehen. Was das Gesamtpaket kosten wird, steht noch nicht fest.

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