Neues Projekt im Regionalverband Warum man im Köllertal jetzt mit QR-Codes Gräber suchen kann

Köllertal · Wo sind die Kriegstoten begraben? Ein Projekt im Köllertal könnte Angehörigen helfen, die quälende Frage zu beantworten.

 Ortsbegehung auf dem Riegelsberger Waldfriedhof mit (von links) VDK-Landesgeschäftsführer Carsten Baus, Bürgermeister Klaus Häusle, VDK-Landesvorsitzender Werner Hillen und Mario Winterhalter vom Friedhofsamt. Am Eingang der Kriegsgräberstätte soll eine Granitstele mit QR-Code installiert werden, mit dessen Hilfe man auf die Grablagenliste des Landesverbandes Saar des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge geführt wird.

Ortsbegehung auf dem Riegelsberger Waldfriedhof mit (von links) VDK-Landesgeschäftsführer Carsten Baus, Bürgermeister Klaus Häusle, VDK-Landesvorsitzender Werner Hillen und Mario Winterhalter vom Friedhofsamt. Am Eingang der Kriegsgräberstätte soll eine Granitstele mit QR-Code installiert werden, mit dessen Hilfe man auf die Grablagenliste des Landesverbandes Saar des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge geführt wird.

Foto: Monika Jungfleisch

Über 1700 Köllertaler Soldaten, oft junge Männer, verlieren im Zweiten Weltkrieg auf den Schlachtfeldern ihr Leben. Viele haben gerade erst die Schulbank verlassen, stehen am Anfang ihres beruflichen Lebens, sind frisch verliebt oder haben gerade erst geheiratet. Nicht alle Gefallenen werden in ihrer Heimat bestattet. Viele ruhen in fremder Erde. Doch wo? Eine quälende Frage für die Angehörigen.

Antworten können Angehörige und Interessierte demnächst mit Hilfe von QR-Codes finden, die auf eine Grablagenliste des Landesverbandes Saar des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) führen. Angebracht werden sollen die QR-Codes in Abstimmung mit den drei Köllertalkommunen an Namenstafeln oder Mahnmalen vor Ort.

Riegelsberg, Heusweiler und Püttlingen sind damit Vorreiter für das Projekt des VDK, in dem in allen saarländischen Kommunen QR-Codes Hinweise auf die Begräbnisstätten der örtlichen Gefallenen liefern sollen. „Aus dieser tabellarischen Übersicht, die pro Kommune alphabetisch nach Ortsteil sortiert ist, kann man herauslesen, wo auf der ganzen Welt die Kriegstoten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg ihre letzte Ruhestätte gefunden haben“, erklärt VDK-Landesvorsitzender Werner Hillen. „Für die Vermissten haben wir alternativ den Ort angegeben, wo diese nach unserer Kenntnis gefallen sind.“ So konnte der VDK mittlerweile für 1146 Gefallene aus dem Köllertal bekanntmachen, wo ihre Gebeine ruhen.

Diese Listen können bereits jetzt auf der Homepage des Volksbundes eingesehen werden, im Köllertaler Jahrbuch 2021/22 und demnächst auch auf der Homepage der drei Köllertalkommunen. Die passenden Standorte für die QR-Codes wurden im Rahmen von Ortsbegehungen mit Vertretern der drei Kommunen auf den Friedhöfen in Heusweiler, Eiweiler und Dilsburg, Riegelsberg (Waldfriedhof), Köllerbach und Püttlingen (Ritterstraße und Engelsfeld), sowie an der Kirche St. Bonifatius auf der Ritterstraße gesucht. So ist zum Beispiel auf dem Waldfriedhof in Riegelsberg eine Granitstele am Eingang zum Kriegsgräberfeld angedacht. In den nächsten Wochen können die kommunalen Gremien ausführlich über die Standorte und die QR-Code-Präsentation beraten. Das Schicksal der Kriegstoten in den Heimatorten soll auf diese Weise öffentlich zugänglich bewahrt werden. Gleichzeitig wird die Dimension insbesondere des Zweiten Weltkrieges deutlich.

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