Nie die Arbeit aufgenommen Aus für Zweckverband Naturnahes Köllertal 

Köllertal · Zumindest diese Pläne für eine interkommunale Zusammenarbeit in Sachen Naturschutz sind beerdigt.

 Der Zweckverband Naturnahes Köllertal hat sich aufgelöst, noch bevor auch nur ein einziges Projekt angegangen wurde.

Der Zweckverband Naturnahes Köllertal hat sich aufgelöst, noch bevor auch nur ein einziges Projekt angegangen wurde.

Foto: dpa/Boris Roessler

Jetzt war es wirklich soweit: Der Zweckverband Naturnahes Köllertal ist wieder aufgelöst. Das beschloss die Verbandsversammlung am Dienstagabend in Uhrmachers Haus in Püttlingen-Köllerbach fast einstimmig. Dass es soweit kommen würde, stand faktisch schon vor der Sitzung fest, denn alle Stadt- oder Gemeinderäte der drei Köllertal-Kommunen hatten bereits – mit unterschiedlichen Mehrheiten – bis Januar für die Auflösung des Zweckverbandes votiert.

So stimmte in der Verbandsversammlung lediglich Hans-Jürgen Marowsky (Grüne Riegelsberg) – im Gegensatz zu den Vertretern der Heusweiler und Püttlinger Grünen – gegen eine Auflösung. „Hier zeigte sich die viel gepriesene Interkommunale Zusammenarbeit als Flop. Ein Projekt, das nur die Köllertalaue betreffen sollte. Keine Fördergelder, keine Projekte wurden auch nur ansatzweise geplant oder umgesetzt. Hier hätte man für das gesamte Köllertal etwas bewegen können“, kritisierte Marowsky anschließend gegenüber der Saarbrücker Zeitung.

Laut Marowsky hätten die Bürgermeister der drei Köllertalkommunen ausgeführt, der Zweckverband habe mehr Kosten als Nutzen produziert. „Schade um die verlorene Zeit, die ich als Ehrenamtler eingebracht habe. Außer Spesen nichts gewesen“, so Marowsky.

Im Februar 2020 hatten sich die Gemeinden Riegelsberg und Heusweiler mit der Stadt Püttlingen zu diesem Zweckverband zusammengeschlossen. Verbandsvorsitzende war die Püttlinger Bürgermeisterin Denise Klein (SPD), ihr Stellvertreter war der Heusweiler Bürgermeister Thomas Redelberger (CDU). Der Zweckverband sollte einen Rahmenplan für eine Kulturlandschaft entwickeln, die sich zu beiden Seiten des Köllerbachs von Heusweiler über Riegelsberg bis Püttlingen erstreckt. Zum – theoretischen – Aufgabenkatalog hatten auch Projekte aus den Bereichen Natur-, Arten- und Tierschutz gehört. So sollte der Zweckverband helfen, gefährdete heimische Nutztierrassen zu erhalten und sie gegebenenfalls wieder einzuführen. Auch die Unterhaltung von Gewässern und die Vermarktung der Region gehörten zu den Aufgaben, die man angehen wollte. Erste Pläne dazu gab es bereits 2015, als auch noch die Stadt Völklingen mit im Boot gesessen hatte.

Der Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle sagte vorigen Dezember, dass man „zu euphorisch in das Unterfangen gegangen“ sei. Man habe gehofft, über einen Zweckverband besser höhere Zuschüsse für die Projekte zu bekommen. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Man habe sich vom zuständigen Ministerium belehren lassen müssen, dass jede Kommune für die Maßnahmen auf ihrem Gebiet auch ohne einen Zweckverband Zuschüsse beantragen könne, sagte Häusle im Dezember. Ursprünglich hätte das anders gelautet, wobei sich Häusle auf Aussagen aus dem Ministerium bezog, „dass eine Organisationsform gefunden werden müsse, die das ganze Köllertal umfasse, dafür Pläne erstelle und dann Zuschüsse beantragen könne“. Weil das dann aber doch nicht der Fall war, sind durch den Zweckverband nur noch Aufwendungen entstanden.

Das Püttlinger Projekt „Klimagarten Köllertal“ hatte nichts mit dem „Zweckverband naturnahes Köllertal“ zu tun und ist durch dessen Auflösung nicht betroffen.

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