Netto-Markt im Anmarsch Stützwand wäre höher als die Chinesische Mauer

Köllerbach · Es gibt Pläne zum Bau eines Einkaufsmarktes im Wohngebiet In den Siefen in Köllerbach. Der Werksausschuss des Püttlinger Stadtrates äußerte Bedenken.

„Wir bauen Märkte!“ Und zwar deutschlandweit, verkündet das Frankfurter Unternehmen Schoofs Immobilien auf seiner Internetseite. Nun möchte die Firma in Zusammenarbeit mit der Discountkette Netto am Eingang des Wohngebietes In den Siefen in Köllerbach tätig werden.

Dort steht seit vielen Jahren ein Lebensmittelmarkt, der aber längst geschlossen worden ist. Zeitweise gab es an diesem Ort auch eine Kneipe namens Wildkatze. Ebenfalls dicht. Mittlerweile können Katzen-, Hunde- und Kleintierhalter dort Futter einkaufen. Nach den Plänen, die Schoofs-Geograf Klaus Beck aus Frankfurt am Main dieser Tage dem Püttlinger Werksausschuss vorstellte, soll an dieser Stelle ein Verbrauchermarkt mit angeschlossenem Bistro plus Parkplätzen auf einer Gesamtfläche von fast 1400 Quadratmetern neu (das bisherige Gebäude würde eingeebnet) gebaut werden. Problem: Um die neuen Pläne zu realisieren, ist der Bau einer bis zu sieben Meter hohen Stützmauer unabdingbar. Zum Vergleich: Die berühmte Chinesische Mauer ist lediglich 6,60 Meter hoch.

In die Vorlage schreibt die Bauverwaltung der Stadt Püttlingen unter anderem folgenden Satz hinein: „Diese hohe Stützmauer würde von der Hauptstraße deutlich wahrgenommen werden.“ Nicht gerade ein städtebauliches Schmuckstück, fanden die Ratsmitglieder quer durch die Fraktionen. Sie machten sich auch die weitere Wertung der Verwaltung zu eigen, die von einem „erheblichen Versiegelungsgrad“ sowie von „deutlichen Überschreitungen der Festsetzungen im Bebauungsplan“ In den Siefen spricht. Die Verwaltung empfahl, den Bauantrag abzulehnen. Gleichwohl wollten die Mitglieder des Werksausschusses den Schoofs-Geografen nicht unverrichteter Dinge nach Frankfurt zuückschicken. Sie werden sich also demnächst bei einer Ortsbesichtigung das Gelände persönlich anschauen und dann erneut das Für und Wider beraten.

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