Richtig wild wird es in diesem Jahr mit der Jugendabteilung der Neuen Volksbühne Püttlingen im Gasthaus Schmeer auf der Ritterstraße. Mit der Stückauswahl hat Petra Stockart, die mit Melanie Kuhnert die Spielleitung übernommen hat, bei ihrem Ensemble einen Volltreffer gelandet. "Alle waren gleich absolut begeistert. Sie freuten sich darüber, dass endlich mal kein Märchen und damit keine Prinzessin im Mittelpunkt steht", sagt Stockart. Nur noch wenige Tage trennen das Ensemble von der Premiere, doch von Nervosität ist beim Probenbesuch kaum etwas zu spüren. Konzentriert arbeiten die Jungen und Mädchen am Stück, textsicher und bühnenpräsent entführen sie vor noch leeren Stuhlreihen ihre Regie und die Souffleuse in die Welt des Menschenjungen Mogli. Der wird von Leander Neudeck gespielt. Und er gibt schon bei der Probe alles. "Er ist einer der ganz eifrigen, hat dauernd gefragt, wann wir denn endlich in Kostümen proben", verrät Stockart. Das aktuelle Wetter, sagt sie, ist aber alles andere als geeignet für lange Proben in voller Montur. So tritt etwa Balu der Bär, gespielt von Joline Peter, in der Probe noch ohne Fell auf, am Sonntag, sagt die Spielleiterin, werden alle 18 Mimen natürlich im Kostüm die Bühne rocken. Für die Verwandlung in Affen, Elefanten, Schlangen oder Wölfe zeichnen, wie schon in vielen Produktionen die beiden Kostümschneiderinnen Madelaine Lay und Nicole Huth verantwortlich. "Schon allein deshalb wird das Stück absolut sehenswert", betont Stockart. Aber auch das Bühnenbild, das das Ensemble selbst gefertigt hat, ist ein absoluter Hingucker. Um mangelnden Nachwuchs braucht sich die Neue Volksbühne aktuell keine Sorgen zu machen. "Im vergangenen Jahr haben gleich vier Kinder aus dem Publikum nach der Aufführung Kontakt mit uns aufgenommen und sich als neue Schauspieler gemeldet", sagt die Spielleiterin. Dass die jüngsten gerade mal vier Jahre alt sind, sei kein Problem. "Das ist einfach toll mit anzusehen, welche Dynamik sich da zwischen den vier Jahre alten Anfängern und den alten Hasen, die inzwischen schon 14 Jahre alt sind, entwickelt hat. Jeder hilft und packt mit an", schwärmt Petra Stockart. Auf die Frage, warum die kleinen und großen Zuschauer das Stück auf keinen Fall verpassen sollten, antwortet Stockart: "Weil sich so viele Kinder über so einen langen Zeitraum so viel Mühe gegeben haben und auch bei heißen Temperaturen im dickem Fell den Dschungel auf die Ritterstraße zaubern werden". Der Probenbesuch war auf alle Fälle vielversprechend.