Studienreise ins wahre Vietnam Auf dem Markt der Minderheiten

Püttlingen/Hanoi · Sechs Saarländer erlebten bei einer Studienreise der Volkshochschule Püttlingen das wahre Vietnam.

 Die Teilnehmer der Studienreise der VHS Püttlingen nach Vietnam vor dem Literaturtempel (Van Mieu) in Hanoi.

Die Teilnehmer der Studienreise der VHS Püttlingen nach Vietnam vor dem Literaturtempel (Van Mieu) in Hanoi.

Pho Bo statt Lyoner und Banh Xeo statt Schwenker – bei der Studienreise der Volkshochschule (VHS) Püttlingen nach Vietnam lernten die Teilnehmer neue Speisen kennen. Sechs Saarländer erkundeten unter Leitung des Püttlinger Musikers Steffen Hällmayr den Norden des Landes. Hällmayr gibt Eindrücke von der Reise wieder.

Nach der Landung in Hanoi, der Landeshauptstadt, führte der Dirigent, der fließend Vietnamesisch spricht, die Gruppe um den Hoan Kiem See, um einen ersten Eindruck zu vermitteln. In den folgenden Tagen besuchte die Gruppe den Schildkrötenpavillon (Thap Rua), die Brücke der aufgehenden Sonne (Cau The Huc), den Jadebergtempel (Den Ngoc Son), die Pagode der Verteidigung der Nation (Chua Tran Quoc), den Ba Dinh-Platz, das Ho-Chi-Minh-Mausoleum, die Einsäulenpagode (Chua Mot Cot) sowie den Literaturtempel (Van Mieu).

Am vierten Tag traf die Gruppe auf Steffen Hällmayrs Freund Jürgen Eichhorn, der seit zwölf Jahren in Vietnam lebt und angeboten hatte, die Gruppe in den hohen Norden zu fahren. Nach der Besichtigung der But Thap Pagode traf die Gruppe in Hai Duong ein, wo die Hilfsvereine von Hällmayr und Eichhorn ein Blindenheim betreiben. Dort werden blinde Kinder ernährt, unterrichtet und teilweise sogar beruflich ausgebildet. Einige Reiseteilnehmer konnten sich von den Qualitäten von blinden Masseuren überzeugen.

Am nächsten Morgen ging die Reise los in die grüne Hölle. „Vietnam hat eine beeindruckende und vor allem gesunde Natur, die Wälder sind dicht und grün“, berichtet Hällmayr. Über kleine Dörfer und einsame Straßen gelangte die Gruppe zu den berühmten Ban Gioc Wasserfällen, die in vier Kaskaden über 40 Meter in die Tiefe stürzen. Mit dem Floß näherten sich die Reisenden den Wassermassen bis auf wenige Meter.

Am nächsten Tag stand eine weite Strecke auf dem Programm, und zwar durch Gegenden, die touristisch noch unerschlossen sind. So erlebten die Reiseteilnehmer das wahre Vietnam. Einwohner schauten die Saarländer erstaunt an, denn hier kommen nur sehr selten Ausländer vorbei. Ziel war das Städtchen Meo Vac. Dort findet jeden Sonntag der Markt der Minderheiten statt. Vietnam besteht aus 54 Volksgruppen, von denen 53 ethnische Minderheiten wie die Hmong sind. Man erkennt sie an ihren bunten Trachten. An diesem Tag gab es eine weitere Minderheit auf dem Markt: die sieben Saarländer.

Die Weiterfahrt führte die Gruppe an eine der schönsten Stellen Vietnams zwischen Meo Vac und Dong Van. Beeindruckt von den imposanten Bergen und dem tief im Tal verlaufenden Fluss ließen die Reisenden die Naturschönheit auf sich wirken. Es folgten ein Aufenthalt in einem Resort in Ha Giang und zwei wunderschöne Tage im Naturreservat Ba Be mit seinem imposanten See, auf dem die Gruppe eine lange Bootstour unternahm, bevor es zurück nach Hanoi ging. Nach ausgiebigen Einkäufen ging es dann auf ein Schiff: Auf einer zweitägigen Minikreuzfahrt erkundeten die Reisenden die Ha Long Bucht.

Die Teilnehmer praktizierten übrigens auch Entwicklungshilfe, als sie zwei Tage lang bei einem Einsatz von Steffen Hällmayr’s Hilfsverein „Hearts for poor children in Vietnam“ mitanpackten

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