Glücksspielsucht Landesfachstelle: 2200 Saarländer sind spielsüchtig

Saarbrücken · 2200 Saarländer sind spielsüchtig, sagt Johannes Sinnwell von der Landesfachstelle Glücksspielsucht in Saarbrücken. Das sei das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2018. 4000 Menschen werden als problematisch eingestuft.

Sie seien suchtgefährdet. Die Sucht äußere sich in großen finanziellen und psychischen Problemen, denn die Gedanken kreisen ständig um das Spielen. Und der Reiz sei groß, weil es viele Spielhallen gibt. Die Fachstelle ist nach Angaben Sinnwells für die Beratung im Regionalverband zuständig.

Rund 100 Süchtige und Angehörige kommen durchschnittlich pro Jahr zur Beratung, sagt Sinnwell. Unter anderem vermitteln die Mitarbeiter dann Plätze in einer Suchtklinik. Sehr problematisch findet Sinnwell, dass der Gesetzgeber jetzt Online-Spiele ab 2021 legalisieren wolle. Das Limit von 1000 Euro Einsatz pro Monat sei viel zu hoch, kritisiert Sinnwell. Bisher illegale Glücksspiele wie Onlinecasinos oder -poker sollen nach Medienberichten erlaubt werden, eine zentrale Behörde die Lizenzen vergeben. Anbieter sollen ein „automatisiertes System“ zur Früherkennung von Glücksspielsucht einsetzen.

Drei Viertel der Süchtigen im Saarland spiele an Automaten in den Spielhallen, seit einigen Jahren seien aber auch die Sportwetten auf dem Vormarsch, erklärt Johannes Sinnwell.

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