Regionalverband Auszeichnung für engagierte Kommunalpolitik
Regionalverband · Mit der „Freiherr-vom-Stein-Medaille“ werden Kommunalpolitikerinnen und -politiker geehrt, die mit vielfältigem Engagement dazu beitragen, dass unser Gemeinwesen funktioniert.
Im Festsaal des Saarbrücker Rathauses erhielten vier verdiente Frauen und Männer die Freiherr-vom-Stein-Medaille. (von links vorne): Innenminister Reinhold Jost, Claudia Willger, Chista Piper, Anita Morschette-Sarg und Gretel Haßdenteufel. Dahinter stehen Regionalverbandsdirektor Peter Gillo und Oberbürgermeister Uwe Conradt ,Nicht auf dem Bild ist Thomas Unold, der ebenfalls die Auszeichnung erhielt.
Foto: BeckerBredelFünf Kommunalpolitikerinnen und -politiker aus dem Regionalverband hat kürzlich Innenminister Reinhold Jost (SPD) mit der „Freiherr-vom-Stein-Medaille“ geehrt. Die Auszeichnung für Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung erhalten Gretel Haßdenteufel aus Riegelsberg, Thomas Unold aus Kleinblittersdorf sowie Christa Piper, Anita Morschette-Sarg und Claudia Willger aus Saarbrücken.
Innenminister Reinhold Jost: „Ohne Menschen, die sich weit über das gewöhnliche Maß für das Gemeinwesen einsetzen, sowohl auf kommunaler Ebene als auch darüber hinaus, könnte unser Land nicht so gut funktionieren. Es ist ihr vorbildlicher Beitrag und ihr herausragendes Engagement, die einen großen Mehrwert für unsere Gesellschaft, ebenso wie für unsere Heimat schaffen. Für diese Leistung haben sie Respekt und Anerkennung verdient.“
Gretel Haßdenteufel war 25 Jahre lang (1994 bis 2019) Mitglied des Gemeinderats Riegelsberg und brachte sich darüber hinaus insgesamt elf Jahre lang (1979 bis 1984, 1989 bis 1994 und 2013 bis 2014) im Ortsrat Riegelsberg ein. Des Weiteren war sie als Schöffin am Amtsgericht Saarbrücken tätig.
Ab 2002 war Thomas Unold Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Auersmacher. Seit 1999 saß er im Ortsrat von Auersmacher, bis 2004 hatte er dort die Position des CDU-Fraktionsvorsitzenden inne. Im selben Jahr wurde er zum Ortsvorsteher gewählt und ist zudem Mitglied des Gemeinderats Kleinblittersdorf. Von 2014 bis 2016 war er ehrenamtlicher Beigeordneter der Gemeinde. Im Rahmen seiner kommunalpolitischen Arbeit brachte er sich unter anderem im Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Raumordnung, Liegenschaften und Umwelt ein. Thomas Unold engagierte sich auch bei mehreren Vereinen im Vorstand.
Bevor Christa Piper 2004 für 15 Jahre als Bezirksratsmitglied und Bezirksbürgermeisterin von Saarbrücken-Mitte tätig wurde, engagierte sie sich bereits zwölf Jahre lang als Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt. Der Schwerpunkt ihrer mehr als 30-jährigen Tätigkeit lag vor allem auf sozialen Aspekten sowie dem Thema Gleichstellung von Frauen und Männern. Zu ihren Verdiensten zählt unter anderem die Gründung des gemeinnützigen Vereins „Fraueninfo Josefine“, der insbesondere für ältere Menschen eine niedrigschwellige Begegnungsstätte als Treffpunkt und Ort der Sicherheit und Kommunikation betreibt sowie des „Aktionsbündnisses Internationaler Frauentag“ in Saarbrücken. Sie ist darüber hinaus Mitgründerin und heutiges Ehrenmitglied des Vereins Aldona, der eine Beratungsstelle für Prostituierte und Migrantinnen eingerichtet hat.
Anita Morschette-Sarg gehörte seit 1989 der Regionalversammlung bzw. dem früheren Stadtverbandstag an. Seit 2014 betätigte sie sich darüber hinaus im Regionalverbandsausschuss und war seit 2019 als ehrenamtliche Regionalverbandsbeigeordnete aktiv. Sie war stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in der Regionalversammlung, Vertreterin in der Hauptversammlung des Landkreistages. Zudem arbeitete sie als (Jugend-)Schöffin am Amts- sowie als ehrenamtliche Richterin am Landessozialgericht. Sie ist auch Gründungsmitglied und Schatzmeisterin im Deutsch-Türkischen Freundeskreis im Regionalverband. Anita Morschette-Sarg ist außerdem ehrenamtliche Seniorenbegleiterin, sorgt als Seniorensicherheitsberaterin bei der Woge Saar für den Schutz älterer Mieterinnen und Mieter und bringt sich bei der Umsetzung des seniorenpolitischen Fachkonzepts der Stadt Saarbrücken ein.
Claudia Willger engagierte sich 26 Jahre lang (1986 bis 1989 und 1996 bis 2019) im Saarbrücker Stadtrat, 17 davon als Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen (1996 bis 2011 und 2014 bis 2016). In dieser Zeit arbeitete sie in zahlreichen Ausschüssen sowie Aufsichtsrats-Gremien der städtischen Beteiligungen mit den Schwerpunkten Umweltpolitik, Gleichstellung und Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Saarbrücken und seinen Stadtteilen mit. Von 1982 bis 1984 war sie Kreis- und von 2002 bis 2016 Landesvorsitzende der Partei. Anschließend wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt. In diesen Zeitraum fällt außerdem ihr Landtagsmandat (2004 bis 2012). Von 2007 bis 2012 war sie zudem zweite Schriftführerin und Teil des Landtagspräsidiums. Zwei Jahre lang (1984-1986) gehörte sie auch dem Landesschiedsgericht an.
Neben ihrem kommunalen Einsatz war Claudia Willger unter anderem vor 23 Jahren an der Gründung des Vereins Nele beteiligt, der sich dem Schutz von Mädchen gegen sexuelle Ausbeutung verschrieben hat. Von 2016 bis 2022 betätigte sie sich im Landesvorstand des Deutschen Juristinnenbundes, 2001 schloss sie sich dem Saarländischen Anwaltsverein und 2000 der Oberen Lebenshilfe Saar an, in deren (Stiftungs)Beirat sie sich einbringt. Sie ist Vorsitzende des Fördervereins „Kinder- und Jugendhilfezentrum Saarbrücken“, den sie 2013 selbst mitbegründet hat. Des Weiteren wirkt Claudia Willger bei Fachgesprächen der Bundestagsfraktion zu Prostitution und Menschenhandel mit. Das teilt das saarländische Innenministerium mit.
