Geschichten zum Atemholen

Zwei junge Frauen haben diese Woche darauf hingewiesen, dass man die Welt ein kleines Stück besser machen und dabei auch noch Spaß haben kann. Petra Williams heißt die eine, Lydia Schuller die andere.Petra Williams ist Sängerin, versucht mit saarländischen Texten zu ihren Liedern Karriere zu machen und hat im Gespräch mit meiner Kollegin Nicole Burkhardt folgenden Satz gesagt: "Ein guter Song ersetzt eine Stunde beim Psychologen." Bevor ungute Stimmung aufkommt: Ich glaube nicht, dass sie mit dem Satz den Berufsstand der Psychologen für überflüssig erklären oder Menschen mit ernsthaften Problemen verspotten wollte.

Die Frau ist offenbar einfach nur glücklich mit dem, was sie da macht.

Lydia Schuller ist Kommunikations-Designerin. Sie druckt das Wort "Welcome", also "Willkommen", auf Stoffwimpel und hat das meinem Kollegen Peter Wagner so erklärt: ",Willkommen' ist nicht nur ein Wort, sondern ein Zeichen der Hoffnung für die, die ankommen. Türöffner, Hoffnungsgeber, der Beginn von Vielfalt."

Mit einem Fetzen Stoff Türen in eine herzliche Gesellschaft öffnen und mit unserm Dialekt im harten Showgeschäft Land gewinnen. Diese Vorhaben mögen sehr ambitioniert, womöglich auch sehr naiv klingen. Dennoch habe ich die Hoffnung, dass meine Kolleginnen, Kollegen und ich in diesem Jahr viele solcher Menschen treffen und ihre Geschichten erzählen dürfen. Geschichten, die uns Luft geben zum Durchatmen zwischen all den Geschichten von Sparlisten, die das Leben in unserer Stadt unschöner machen, von politischen Irrlichtern, von Hass, von Gewalt, von großen und kleinen Gaunereien.

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