Anspruchsvolle Mini-Monster

SO KANN’S GEHEN · Mit Kindern, die zu Halloween auf Süßigkeiten-Jagd an den Türen klingeln, hatte SZ-Redakteurin Doris Döpke ihren Spaß.

Wenn es am 31. Oktober nicht gerade Bindfäden regnet, klingelt es abends an der Tür. Und mehr oder minder gruselige Monster rufen: "Süßes oder Saures!" Mini-Monster: Die Kinder, die einem Taschen und Körbe entgegenstrecken, haben die Schule oft noch vor sich.

So auch die Knirpse, die am Montag den Anfang machten. Knirps Nummer eins, kaum kostümiert, strahlte freundlich, ließ sich vertrauensvoll mein Zellophantütchen in die Stofftasche stecken. Knirps Nummer zwei, als wehrhafte Gestalt verkleidet und mit passend keckem Auftreten, guckte scharf hin. Doch das Tütchen gab im Dämmerlicht seinen Inhalt nicht preis. "Was ist denn da drin?", fragte er. "Lakritze", sagte ich - die klassischen Schnecken waren bei Vorjahresmonstern ein Hit gewesen, und so hatte ich einen ganzen Berg davon eingetütet, gemischt mit bunten Weingummi-Figuren. Schwupp, war das Kerlchen die Treppe wieder runter. "Lakritze mag ich nicht gerne essen", verkündete es - und von der Straße ertönte schallendes Gelächter: Dort, im Dunkel, standen die Mütter, die den Monstern Begleitschutz gaben.

Ich lachte mit. Und erinnerte mich an eine frühere Szene. Da gab's Kekse, die Monster waren hochzufrieden. Nur ein etwa Vierjähriger nicht: "Nüsse darf ich nicht essen", sagte er unglücklich - Monster sind manchmal anspruchsvoll.

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