Der Superschurke und die Brücke

Unsere Woche · Am Anfang dieser Woche ließ Bernd Nixdorf einen Superschurken frei. Ein Finsterling namens Le Sucre kroch zwischen den Deckeln von Nixdorfs neuem Buch hervor. Der Saarbrücker Schriftsteller lässt uns mit dem Bösen aber nicht alleine. Er hat Kommissar Marcel Palli aus der Versenkung geholt - zu unserem Schutz, vor allem aber zu unserem Vergnügen. Der Kommissar betrat bereits 1993 die literarische Bühne - im ersten Teil von Nixdorfs Saarbrücken-"Tatort"-Veräppelung "Salli Palli". Nachdem die letzten Folgen mit dem Saarbrücker "Tatort"-Duo Kappl und Deininger (Maximilian Brückner und Gregor Weber ) "doch gar nicht soooo schlecht" gewesen seien, kam Devid Striesow als Kommissar Jens Stellbrink. "Da war's dann ganz rum", sagt Nixdorf. Und setzte sich wieder an den Computer, um Marcel Palli zu reaktivieren.

Während Nixdorfs Fangemeinde die Auferstehung eines Antihelden feierte, beging der Allgemeine deutsche Fahrradclub (ADFC) diese Woche ein "Negativ-Jubiläum". Seit zwei Jahren ist die Johannisbrücke gesperrt. Das ist eine Rad- und Fußverbindung zwischen dem Rodenhof und der Dudweiler Landstraße. Eine Saarbrücker Hauptverkehrsachse ist das nicht. Aber für die Menschen, die zu Fuß und auf dem Rad lange Umwege auf sich nehmen müssen, ist sie wichtig. Dass der Landesbetrieb für Straßenbau es innerhalb von zwei Jahren immer noch nicht geschafft hat, die Sanierung dieser verhältnismäßig kleinen Brücke zu Ende zu bringen, lässt außerdem den Verdacht aufkeimen, dass Radfahrer und Fußgänger im Gegensatz zu Autofahrern Verkehrsteilnehmer zweiter und dritter Klasse sind.

Wer für das, was der ADFC ein "Desaster" nennt, verantwortlich ist, soll in der nächsten Woche geklärt werden. Le Sucre wird seine Finger wohl nicht im Spiel gehabt haben. So absurde Geschichten wie die von der Johannisbrücke könnte wohl nicht mal Bernd Nixdorf erfinden.

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