Im Schlaf nicht daran gedacht

So kann's gehen · SZ-Redakteur Martin Rolshausen wundert sich immer wieder darüber, was nachts so passiert.

Wenn ein Autofahrer einschläft, kann das böse Folgen haben. Wie wir seit vorletzter Nacht wissen, kann das auch passieren, wenn der Autofahrer gar nicht in seinem Auto sitzt.Das ahnten die Polizisten, die in der Nacht zum Sonntag um 3.40 Uhr einen Autofahrer anhalten wollten allerdings noch nicht. Sie hatten nur bemerkt, dass eine Auto über eine bereits rot zeigende Ampel in der Dudweilerstraße an der Einmündung zur Bahnhofstraße gefahren ist.

Die Polizei signalisierte dem Autofahrer , dass er stoppen soll. Der ließ sich aber von der Polizei ebenso wenig beeindrucken wie vom Rotlicht am Ampelpfosten - und gab Gas. Er flüchtete er mit hoher Geschwindigkeit über die Autobahn 620 in Richtung Westspange, wird es später im Polizeibericht heißen.

Was die Ampel und die Polizei nicht schafften, vermochte eine Rechtskurve. In der verlor der Autofahrer - eben weil er sich mehr mit dem Gas- als mit dem Bremspedal beschäftigte - die Kontrolle über sein Fahrzeug, fuhr geradeaus und krachte in die Mittelleitplanke. So berichtet es die Polizei .

Durch den Aufprall wurde der Pkw zurück auf die Fahrbahn geschleudert, so dass er das Brückengeländer auf der gegenüberliegenden Straßenseite rammte. Der Fahrer flüchtete nun zu Fuß - und entwische der Polizei . Im Laufe des Sonntags ermittelte sie allerdings seine Identität. Es handelt sich um einen 21-jährigen Saarbrücker. Er war nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen gemeinsam mit dem Fahrzeughalter auf einer Party und entwendete dort, während der Halter schlief, zunächst dessen Fahrzeugschlüssel und dann das Auto . Der Halter verschlief also die dämlichste Fahrt seines Autos.

Dem Fahrer, der keine Fahrerlaubnis besitzt und zum Unfallzeitpunkt vermutlich auch unter Alkoholeinfluss stand, wurde eine Blutprobe entnommen. Ihn erwarten nun neben dem Strafverfahren nicht unerhebliche Schadensersatzforderungen.

Den Schaden an der Mittelleitplanke und dem Brückengeländer schätzt die Polizei nämlich auf rund 10 000 Euro.

Die Polizei sucht Zeugen, die etwas beobachtet haben. Hinweise erbittet die Polizeiinspektion Burbach, Tel. (06 81) 97 15-0.

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