BUND und Radler wollen Fahrradwege behalten Die Radwege Jungs Wies haben auch Freunde

Heusweiler · BUND-Köllertal und Radfahrer wenden sich gegen die Pläne, aus Radler-Wegen Parkplätze zu machen.

 Im Jahr 2009 wurde die Straße Auf Jungs Wies in Heusweiler Freigegeben (Archivfoto). Das jetzt die zwischenzeitlich angelegten Streifen für Radfahrer Parkplätzen weichen sollen, freut vermutlich einige Anlieger, jedoch nicht den BUND und Radfahrer.

Im Jahr 2009 wurde die Straße Auf Jungs Wies in Heusweiler Freigegeben (Archivfoto). Das jetzt die zwischenzeitlich angelegten Streifen für Radfahrer Parkplätzen weichen sollen, freut vermutlich einige Anlieger, jedoch nicht den BUND und Radfahrer.

Foto: BeckerBredel

(dg). Die Gemeinde Heusweiler möchte, wie berichtet, in der Straße Jungs Wies 40 Parkplätze anlegen, um das wilde und verkehrswidrige Parken im Bereich Jungs Wies/Friedrichstraße zu entschärfen. Allerdings müssten dadurch die Radwege am rechten und linken Straßenrand wieder entfernt werden. Der Ortsrat Heusweiler hat grundsätzlich nichts dagegen, schlägt der Verwaltung jedoch vor, Alternativen zu prüfen. Zum Beispiel einen neben der Straße Jungs Wies existierenden Trampelpfad in einen Radweg umzubauen.

Hermann Waltner aus Kutzhof findet die Pläne, die beiden Radwege wieder abzuschaffen, ungeheuerlich. In einer Zeit, in der man versuchen sollte, den Autoverkehr zu reduzieren, sei es unverständlich, solch einen Vorschlag überhaupt zu diskutieren, sagt Waltner. „Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Wegen Falschparkern und Mangel an Parkplätzen wird ein Radweg zurückgebaut.“ Er sieht darin zudem „eine Steuerverschwendung“. Das Anlegen des Radweges habe viel Geld gekostet, und es werde auch Geld kosten, die Radwege wieder zu beseitigen.

Hermann Waltner und seine Ehefrau nutzen die Radwege häufig, wenn sie mit E-Bikes von Kutzhof zu den Märkten am Heusweiler Bahnhof oder über die Jungs Wies und die Schillerstraße auf den Radweg am Köllerbach vorbei in Richtung Völklingen fahren. „Es ist also nicht so, dass das Stück Radweg in der Jungs Wies als Stück von nur wenigen hundert Meter zu sehen ist, sondern er ist auch eine Anbindung an den Radweg nach Völklingen und in der anderen Richtung, am Marktplatz vorbei, durch die Eisenbahnstraße in Richtung Illingen“, betont Waltner. Einen Trampelpfad auf Jungs Wies in einen Radweg umzuwandeln nennt er „Unsinn“, denn dieser Trampelpfad müsse im Winter gesondert gestreut werden, das koste unnötig Geld.

Auch Peter Thomas aus Riegelsberg, der Vorsitzende der BUND-Regionalgruppe Köllertal, empört sich. Die Pläne der Gemeinde Heusweiler seien „ein fatales Signal für die notwendige Verkehrswende und die vom saarländischen Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr propagierte Verbesserung der Rad­infrastruktur“, sagt Thomas. Deshalb dürften die Radwege auf Jungs Wies nicht abgeschafft werden, im Gegenteil, sie müssten sogar erweitert werden, vor allem auf der B 268: „Es genügt nicht, dass die Gemeinden Heusweiler und Riegelsberg sich an der jährlichen Aktion Stadtradeln beteiligen, ohne dass etwas konkret in Richtung Verbesserung der Radinfrastruktur geschieht“, kritisiert Thomas.

Bürgermeister Thomas Redelberger sagt, dass die Radwege auf Jungs Wies so gut wie gar nicht genutzt würden, andererseits bestehe ein großer Bedarf an Parkplätzen in diesem Bereich. Redelberger verweist darauf, dass ein vormaliger Parkplatz an der Ecke Jungs Wies/Friedrichstraße weggefallen ist, weil dort ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut wurde. Außerdem, so Redelberger, habe der Ortsrat Heusweiler ausdrücklich auf das wilde Parken in der Friedrichstraße hingewiesen und die Verwaltung aufgefordert, eine Lösung zu finden. „Wir haben halt eine Parkplatznot in diesem Bereich und könnten sie jetzt schnell und kostengünstig lösen“ – etwa 10 000 Euro seien veranschlagt.

Das Umwandeln des Trampelpfades in einen Radweg hält Redelberger für nicht machbar: „Zum einen ist das Privatgelände, es müssten also Verhandlungen mit dem Eigentümer geführt werden. Andererseits ist der Hang dort so steil, dass man Serpentinen anlegen müsste. Dann würden sich die Kosten für diese Baumaßnahme im mehrfachen fünfstelligen Bereich bewegen, das trägt der Gemeinderat niemals mit.“

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