Faible für Kaninchen liegt oft in der Familie

Holz · Kaninchenzucht ist eine Leidenschaft, die gern in Familien vererbt wird. Bei Meisterschaften und Schauen freut sich immer auch ein großes Publikum über schöne und gepflegte Tiere aus vielen Rassen.

"Mama, guck mal, das macht Männchen!", ruft der kleine Elias und zeigt auf ein Kanichen in der Holzer Glück-auf-Halle. Die stattlichen Riesenkaninchen beeindrucken den Vierjährigen am meisten. Der Jury haben die sechs Satin-Elfenbein mit dem glänzenden Fell und die posierlichen Hermelin Rotaugen am besten gefallen, die Willi Bethscheider gezüchtet hat. Seit 30 Jahren ist der 71-jährige ehemalige Bauhofvorsteher der Vorsitzende des Kaninchenzuchtvereins SR 22 Holz .

Das Faible für Kaninchen liegt in der Familie. Schon sein Vater habe Kanichen gezüchtet, schildert Bethscheider. Auch sein Sohn Daniel züchet welche und hat bei der Vereinsmeisterschaft mit der Rasse Perlfee den dritten Platz belegt. Enkeltochter Lea-Sophie (10) wurde mit ihren Havannas Vereinsjugendmeisterin.

Um die 80 Kaninchen hat der Vereinsmeister zu Hause. Die Schönsten durften mit zur Schau. Die Präsentation war gleichzeitig eine Gemeinschaftsschau mit den Vereinen aus Dilsburg, Merchweiler, Kutzhof und Wahlschied.

Jury auf Rundgang

Alles muss stimmen: die Fellstruktur, das Gewicht, die Figur, Kopfform, die Ohren. Die Jury achtet auch auf den Pflegezustand; "sie müssen untendrunter so sauber sein wie obendrauf", erklärt Bethscheider. Die beiden Preisrichter aus Rehlingen und Quierschied waren schon am Freitagabend da. "Ehe das Publikum kommt. Da muss vollständige Stille sein", so Bethscheider. Von 18 bis 24 Uhr, also rund sechs Stunden, dauerte der Jury-Rundgang. Jedes Kaninchen wurde gewogen, genau unter die Lupe genommen und gegebenenfalls mit Bemerkungen bedacht wie: "etwas lose Schultern", "schwache Behaarung im Genick", "leicht verschobenes Hüftbein", dann gibt's die Punkte. Heusweiler kam mit 1929 Punkten auf den ersten Platz, Holz mit 1923 auf Platz zwei, Merchweiler (1914) und Wahlschied (1885) auf Platz drei und vier.

148 Tiere, etwa 20 Rassen , gab es zu sehen. Schwarze, graue, weiße, schwarz-weiße, braune. Kaninchen mit Schlappohren und Kaninchen mit spitzen hochgestellten Ohren. Kuschelig kleine und imposante Brummer. Sogar Hasenkaninchen, die wie Wildhasen wirken, waren dabei.

Viel Betrieb wird im Januar 2015 bei der Landesschau in der Glück-auf-Halle herrschen, 1200 Tiere werden dann erwartet. Die Teilnehmer der Vereinsschau sind jetzt erstmal "froh, wenn sie wieder zu Hause sind", meint Willi Bethscheider. So eine Ausstellung sei Stress für die Tiere.

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