Täglich Krach von sieben bis sieben

Karlsbrunn. SZ-Leserin Norma Groß hat es satt: wochentags stets Dreck und Krach von morgens sieben bis abends sieben, und das nur 100 bis 150 Meter von ihrem Wohnhaus in der Karlsbrunner Schlossstraße entfernt. Nein, vermeiden lasse sich das wohl nicht, das sei ihr klar, sagt sie am SZ-Lesertelefon. Aber sie möchte wenigstens wissen, wie lange das Ganze dauern wird

 Erinnerungs-Bild: Die Kohlenwäsche der ehemaligen Grube Warndt vor den Abriss-Arbeiten. Inzwischen ist der Riesen-Quader vor dem Förderturm schon halb abgetragen. Foto: Barton

Erinnerungs-Bild: Die Kohlenwäsche der ehemaligen Grube Warndt vor den Abriss-Arbeiten. Inzwischen ist der Riesen-Quader vor dem Förderturm schon halb abgetragen. Foto: Barton

Karlsbrunn. SZ-Leserin Norma Groß hat es satt: wochentags stets Dreck und Krach von morgens sieben bis abends sieben, und das nur 100 bis 150 Meter von ihrem Wohnhaus in der Karlsbrunner Schlossstraße entfernt. Nein, vermeiden lasse sich das wohl nicht, das sei ihr klar, sagt sie am SZ-Lesertelefon. Aber sie möchte wenigstens wissen, wie lange das Ganze dauern wird. Und sie will wissen, an wen sie sich wenden kann, falls es mal allzu dicke kommt mit Lärm und Staub. Die Anwohner hätten keinerlei Information, was in ihrer Nachbarschaft vor sich gehe. Die Nachbarschaft, das ist in Groß' Fall die Tagesanlage der ehemaligen Grube Warndt. "Unser Garten grenzt direkt an das Gelände", sagt sie. Und: "Von unserem Fenster aus sehe ich den Bagger, der dort arbeitet." Einen Abrissbagger. Die Deutsche Steinkohle AG (DSK) hat die Anlage zur Kohleaufbereitung verkauft an die Firma RBI in Bous. Und weil Technik und Bauten konstruktiv und statisch miteinander verbunden sind, bricht RBI nun die Gebäude ab, um Maschinen herauszuholen und zu vermarkten (wir berichteten bereits).Wie lange das noch dauert? Mindestens bis Jahresende, vielleicht auch noch bis ins erste Quartal 2009, gibt Peter Steinmetz Auskunft. Er ist bei der Montan-Grundstücksgesellschaft (MGG) Saarprojekt zuständig für alle Maßnahmen zur Entlassung von Gruben-Flächen aus der Bergaufsicht. Schneller sei die Sache nicht abzuwickeln, weil es sich ja um große Bauten handele: Abgerissen werden die Aufbereitung ("Kohlenwäsche"), die Sieberei und die Rohkohlenbunker. Mit Genehmigung des Bergamtes und des Denkmalamtes, wie Steinmetz betont. Lärm und Staub seien dabei unvermeidlich: In großem Stil Beton und Mauerwerk auszubrechen, sei nur möglich mit einem Riesen-Presslufthammer, der direkt am Bagger befestigt ist. Der werde zum Schluss noch einen Großeinsatz haben. Denn auch die Fundamente der Gebäude würden abgetragen, bis 50 Zentimeter unter der Gelände-Oberkante. Lärm entstehe auch, wenn Eisenteile aus Decken und Wänden abgetrennt würden und aus großer Höhe zu Boden fallen. Allerdings sei der Abbruchunternehmer verpflichtet, die üblichen Immissions-Grenzwerte einzuhalten. Wenn es da Auffälligkeiten gebe, werde MGG aktiv: "Verantwortlich sind wir." Norma Groß möchte auch gern wissen, wie es nach dem Abriss weitergeht: Was kommt dann auf die Anwohner zu? Dazu, sagt Steinmetz, lasse sich leider zurzeit noch nichts sagen. Die Suche nach Investoren und neuen Nutzern für die Fläche sei ja noch in vollem Gange.Ansprechpartner: Peter Steinmetz, MGG, Telefon (0681) 405-3012.

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