Bio-Energie zieht in der Grube einGroß-Investor steht bereit

Großrosseln. Einstimmig machte der Gemeinderat Großrosseln während seiner Sitzung am vergangenen Donnerstagabend den Weg frei für eine Folgenutzung des Tagesanlagen-Geländes der ehemaligen Grube Warndt in Karlsbrunn. Auf einer ersten Teilfläche von etwa 14 Hektar soll nach dem jetzt genehmigten Bebauungsplan ein Zentrum für Biomasse entstehen

 Der Saarforst-Brennholzhof arbeitet bereits auf dem Grubengelände. Foto: Jenal

Der Saarforst-Brennholzhof arbeitet bereits auf dem Grubengelände. Foto: Jenal

Großrosseln. Einstimmig machte der Gemeinderat Großrosseln während seiner Sitzung am vergangenen Donnerstagabend den Weg frei für eine Folgenutzung des Tagesanlagen-Geländes der ehemaligen Grube Warndt in Karlsbrunn. Auf einer ersten Teilfläche von etwa 14 Hektar soll nach dem jetzt genehmigten Bebauungsplan ein Zentrum für Biomasse entstehen. Während der Saarforst-Landesbetrieb seit dem Februar des vergangenen Jahres bereits erste Flächen auf Mietbasis zur Lagerung und zum Verkauf von Brennholz nutzt, will die Evonik New Energies GmbH ein Heizkraftwerk bauen, das Holz aus dem nahen Warndtwald nutzt. Ein weiterer Investor plant, im Bereich des ehemaligen Magazingebäudes Holzpellets zu produzieren. Die kleinen Presslinge werden aus Restholz wie etwa Sägemehl oder Holzspänen hergestellt und dienen als Brennstoff. "Wir sind auf der Zielgeraden", erklärte Bürgereister Peter Duchene mit Blick auf die zügige Umsetzung der Pläne. Bevor die Kraftwerksbauer und Pellet-Produzenten loslegen, wird die Montan-Grundstücksgesellschaft Regionalbüro Saarprojekt (MGG) auf eigene Kosten Straßen und Kanäle sanieren oder neu bauen, Wasser- und Stromleitungen verlegen. Die Erschließungsanlagen werden anschließend kostenlos an die Gemeinde übergeben. Der vom Gemeinderat einstimmig genehmigte städtebauliche Vertrag sieht vor, dass MGG auf die Erschließungsmaßnahmen eine Gewährleistung von fünf Jahren übernimmt. Karlsbrunn. Die bisher bekannten Vorhaben für das Karlsbrunner Gelände des ehemaligen Bergwerks Warndt - Saarforst-Brennholzhof, Biomasse-Heizkraftwerk und Holzpellet-Produktion - bedeuten nur für einen kleinen Teil der Fläche eine neue Nutzung. Nach Auskunft von Wolfgang Bintz, Leiter des Regionalbüros Saarprojekt der Montan-Grundstücksgesellschaft, gibt es aber auch schon konkrete Pläne für das Rest-Gelände. Ein Investor, so Bintz, sei stark interessiert, die Gesamtfläche - gut 80 Hektar - mitsamt den denkmalgeschützten Gebäuden zu erwerben und dort Energie aus nachwachsenden Rohstoffen zu erzeugen. Der Investor - seinen Namen wollte Bintz noch nicht nennen - wolle dabei auch das Karlsbrunner Feld einbeziehen, nämlich für den Anbau so genannten Energieholzes oder anderer geeigneter Pflanzen. Er hoffe, sagte Bintz, das Projekt noch im Mai auf den Weg zu bringen. "Und dabei kann ich vielleicht auch noch etwas tun für die Rosseltal-Bahnstrecke": Es sei gut denkbar, dass das Projekt der Schienentrasse neue Bedeutung verleihe. dd

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