Bahn frei für Vergnügungsstätten

Karlsbrunn · Großrosseln verabschiedet sich von der Vision eines großen Zentrums für erneuerbare Energien auf der früheren Grube Warndt. Dort soll nun auch eine Event-Halle möglich werden – aber keinesfalls ein Bordell.

 Die Gemeinde Großrosseln will nun die frühere Tagesanlage Warndt nach einem neuen Konzept entwickeln. Foto: Jenal

Die Gemeinde Großrosseln will nun die frühere Tagesanlage Warndt nach einem neuen Konzept entwickeln. Foto: Jenal

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Durch die Verschiebung so genannter Lärmkontingente, die die maximale Lärmbelastung für ein Gebiet festlegen, will die Gemeinde Großrosseln die Vermarktung der Tagesanlage der früheren Grube Warndt erleichtern. Ohne Gegenstimme gab der Gemeinderat am Donnerstagabend grünes Licht für die weiteren Schritte zur Teiländerung des Bebauungsplans. Das Karlsbrunner Feld soll aus dem Plangebiet herausgenommen werden. Für dieses Areal reservierte Lärmkontingente werden dem Bereich zugeschlagen, in dem sich Parkplatz, Pförtnergebäude und Kantine befinden. So ermöglicht man dort die Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Eine weitere Änderung: Zukünftig sollen in dem Areal Vergnügungsstätten wie eine geplante Eventhalle ausnahmsweise zugelassen werden. Bordelle dürfen sich aber nicht ansiedeln. Auf Anregung des Ortsrates Karlsbrunn wird die Verwaltung prüfen, ob Spielhallen ebenfalls ausgeschlossen werden können.

Einstimmig sprachen sich die Kommunalpolitiker auch für eine Änderung des Flächennutzungsplans im Bereich des Karlsbrunner Feldes am Rande der Tagesanlage Warndt aus. Die zwischenzeitlich dort ausgewiesene gewerbliche Baufläche soll wieder gemäß der tatsächlichen Nutzung als landwirtschaftliche Fläche und Waldfläche dargestellt werden.

Mit diesen Änderungen vollzieht der Großrosselner Gemeinderat die Entwicklung der vergangenen Jahre nach. Ursprünglich wollte Investor Albert Winzent in Karlsbrunn auf einer 26,7 Hektar großen Fläche der früheren Grube Warndt erneuerbare Energie erzeugen. Unter anderem plante er eine große Photovoltaikanlage und eine Biomassevergasungsanlage. Der Großrosselner Gemeinderat hatte Ende Juli 2010 einen entsprechenden Bebauungsplanentwurf einstimmig befürwortet. Nach einer turbulent verlaufenden Bürgerversammlung in der Rudolf-Volz-Halle trat dann die Wende ein.

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