Jörg Dreistadt wird Rosseler Bürgermeister

Großrosseln. Um 18.12 Uhr erscheinen die ersten Zählergebnisse auf der Leinwand im Großrosseler Sitzungssaal: Im Stimmbezirk Großrosseln III hat Jörg Dreistadt (SPD) sich bei der gestrigen Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters mit 69,6 Prozent der Stimmen gegen seinen CDU-Konkurrenten Fred Schuler, 50, durchgesetzt. Drei Minuten später geht es Schlag auf Schlag

Großrosseln. Um 18.12 Uhr erscheinen die ersten Zählergebnisse auf der Leinwand im Großrosseler Sitzungssaal: Im Stimmbezirk Großrosseln III hat Jörg Dreistadt (SPD) sich bei der gestrigen Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters mit 69,6 Prozent der Stimmen gegen seinen CDU-Konkurrenten Fred Schuler, 50, durchgesetzt. Drei Minuten später geht es Schlag auf Schlag. In Großrosseln II 55,3 Prozent für Dreistadt. In Karlsbrunn 62,3 Prozent. Und in Naßweiler, seinem Wohnort, satte 87,6 Prozent - Dreistadt strahlt. Um 18.26 Uhr ist dann alles klar: Dreistadt hat die Stichwahl souverän gewonnen. 68,8 Prozent der Großrosseler haben sich für ihn entschieden, Schuler kommt nur auf 31,2 Prozent. Dabei liegt die Wahlbeteiligung zwar niedriger als in der ersten Runde, als 64,6 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen gingen. Doch mit 59,2 Prozent ist sie für eine Stichwahl immer noch hoch.Dreistadt ist kein lauthals jubelnder Sieger, er steht einfach nur glücklich strahlend da. Nur für einen Augenblick lässt er sich von den Fotografen und Fernsehleuten, die sich im - dieses Mal lebhaft besuchten - Saal eingefunden haben, dazu animieren, triumphierend die Faust zu heben. Aber nur zur Probe. "Nein, das passt nicht zu mir", sagt er lachend und senkt die Hand wieder. "Nein", sagt er entschieden auf die Frage, ob er den eindeutigen Sieg erwartet habe. 50 Prozent plus X, das sei das Ziel gewesen. Dass dieses "X" nun einen beachtlichen Wert angenommen hat, freut ihn enorm, man sieht es ihm an. Auch die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung, sagt Dreistadt, habe er so nicht erwartet; er habe eher einen niedrigen Wert befürchtet, "es heißt ja, dass schwache Wahlbeteiligung sich immer nachteilig auswirke für die SPD". Doch ansonsten steht ihm am Wahlabend nicht der Sinn danach, das Ergebnis - er liegt in allen Ortsteilen klar vorne, auch in den eher "schwarzen" - eingehender zu kommentieren oder gar Absichtserklärungen zu formulieren. "Im Moment bin ich einfach nur glücklich", sagt Dreistadt. "Toll", sagt der SPD-Landesvorsitzende Heiko Maas zum Wahlsieg seines Parteifreundes. Dass im Großrosseler Rathaus nach acht Jahren CDU-Regentschaft nun wieder ein SPD-Bürgermeister einzieht, werde, sagt Maas, "auch der SPD in der Gemeinde gut tun". Es sei zudem ein Signal weit über Rosseln hinaus: "Die kommunale Basis entscheidet, wer strukturelle Mehrheiten im Land gewinnt."

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