Viel Platz für kreative Köpfe in der alten Eisengießerei

Dudweiler · Im Jahr 2002 ging sie in Ruhestand, und dann passierte eine Zeit lang nichts. Nun aber ist die einstige Eisengießerei Schulde auf dem besten Weg, sich zum ,,Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft" in der Landeshauptstadt zu mausern. Das jedenfalls ist der erklärte Wille von Thomas Schumacher und Martin Thiel. Diplom-Ingenieur Thiel ist der Projektentwickler, Schumacher wiederum ist Architekt und vertritt die Interessen der Eigentümer-Familie Böhler. Beim Rundgang über das 12 000 Quadratmeter große Gelände mit seiner 150-jährigen Geschichte und mehreren nutzbaren Immobilien erfährt man von einem beachtlichen Wandel in jüngerer Zeit, den man von außen kaum vermutet. In den Jahren, als es florierte, waren in der Gießerei rund 150 Menschen beschäftigt. Und heute findet das Areal mehr und mehr Zuspruch. Diverse Handwerker haben sich hier niedergelassen, es gibt ein Foto- und ein Maler-Atelier, Oldtimer-Restauratoren gehen ihrer filigranen Arbeit nach, und ein Tatoo-Studio hat sich auch angesiedelt. Das einstige Unternehmen verfügte auch über eine eigene Tennishalle, heute dient sie einem Dachdeckerbetrieb als Lager. Platz für diverse Vorhaben ist immer noch reichlich vorhanden - für kreative Köpfe, die Aufbruchstimmung verspüren und sich entfalten wollen. Substanz in gutem Zustand

 Die Macher: Martin Thiel (links) und Thomas Schumacher.

Die Macher: Martin Thiel (links) und Thomas Schumacher.

Im Jahr 2002 ging sie in Ruhestand, und dann passierte eine Zeit lang nichts. Nun aber ist die einstige Eisengießerei Schulde auf dem besten Weg, sich zum ,,Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft" in der Landeshauptstadt zu mausern. Das jedenfalls ist der erklärte Wille von Thomas Schumacher und Martin Thiel. Diplom-Ingenieur Thiel ist der Projektentwickler, Schumacher wiederum ist Architekt und vertritt die Interessen der Eigentümer-Familie Böhler.

Beim Rundgang über das 12 000 Quadratmeter große Gelände mit seiner 150-jährigen Geschichte und mehreren nutzbaren Immobilien erfährt man von einem beachtlichen Wandel in jüngerer Zeit, den man von außen kaum vermutet. In den Jahren, als es florierte, waren in der Gießerei rund 150 Menschen beschäftigt.

Und heute findet das Areal mehr und mehr Zuspruch. Diverse Handwerker haben sich hier niedergelassen, es gibt ein Foto- und ein Maler-Atelier, Oldtimer-Restauratoren gehen ihrer filigranen Arbeit nach, und ein Tatoo-Studio hat sich auch angesiedelt. Das einstige Unternehmen verfügte auch über eine eigene Tennishalle, heute dient sie einem Dachdeckerbetrieb als Lager. Platz für diverse Vorhaben ist immer noch reichlich vorhanden - für kreative Köpfe, die Aufbruchstimmung verspüren und sich entfalten wollen.
Substanz in gutem Zustand



Die Bausubstanz, so Thiel und Schumacher, sei in gutem Zustand und könne mit ein wenig Aufwand unterschiedlichen Zwecken dienen. Ob Möbeldesigner , Game-Entwickler, Werbefachleute oder Programmierer - kleingliedrige Einzelbauten laden Profis zum Arbeiten und Gestalten ein. Ökologische Altlasten, so Martin Thiel, seien nicht zu erwarten. Das vorhandene Gemäuer bleibe im Übrigen erhalten, es werde eben nur in neuer Form genutzt. Der Innenausbau erfolge überwiegend mit ,,Raum-in-Raum"-Konzepten.
Angebot für junge Leute

Peu à peu wird das Areal weiterentwickelt, Stück für Stück tritt man dem Verfall entgegen. Angebote für Neues will das angestrebte Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft vor allem auch jungen Leuten machen, die ihr Studium hinter sich haben und sich gewerblich orientieren. ,,Wir wollen, dass sie hier ihr Geld verdienen", sagt Thomas Schumacher, der es schade findet, wenn kluge Köpfe dem Saarland verloren gehen.
Veranstaltungsort



Was die Kultur angeht, so fanden in der Eisengießerei, die man über die Wilhelmstraße erreicht, auch schon einige Veranstaltungen statt. Mit eingebunden war sie beispielsweise dieses Jahr in die ,,Fête de la Musique" und glänzte auch schon mit Rockkonzerten und Kunstausstellungen. Auch ein Foto-Shooting fand hier statt, bei dem den Teilnehmern gewissermaßen die Augen übergingen. Denn massenweise Motive gibt es vor allem in der großen Gießhalle. Überall findet man die unterschiedlichsten Relikte aus industrieller Epoche, Gussformen zur Herstellung von Maschinenbau-Teilen und vieles andere mehr, was da überlebte. Schwere Kranausleger sind auch noch zu besichtigen - sie lassen den Zuhörer mit ein bisschen Fantasie und mithilfe der Erläuterungen von Thomas Schumacher den Produktionsablauf der Vergangenheit begreifen.
Ideen in Ruhe entwickeln

 Das ist die große Produktionshalle gegenüber dem Dudo-Bad.

Das ist die große Produktionshalle gegenüber dem Dudo-Bad.

 Mancherorts scheint die Zeit stillzustehen.

Mancherorts scheint die Zeit stillzustehen.

 Ein Kunstatelier ist in der Gießerei auch zu finden.

Ein Kunstatelier ist in der Gießerei auch zu finden.

 Diese Halle wartet noch auf Wiederbelebung. Fotos: Becker & Bredel

Diese Halle wartet noch auf Wiederbelebung. Fotos: Becker & Bredel



Das Dudweiler Quartier am renaturierten Sulzbach hat also wieder zu leben begonnen. Davon zeugt auf dem Außengelände, neben allen künstlerischen und handwerklichen Aktivitäten, eine hübsche Sitzecke für die Mittagspause. Denn Kreativität darf auch mal auftanken und Ideen sich in aller Ruhe entwickeln. So liegen Muse und Ruhe über dem Areal, das einer gedeihlichen Weiterentwicklung entgegensieht.

Kontakt: Martin Thiel, Telefon (06 81) 7 53 42 74; E-Mail: m.thiel@immoaccent.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort