Spiel mir das Lied vom Westernfest

Dudweiler. Pferde grasen friedlich auf der Weide. Country-Musik dröhnt aus den Boxen. Auf einer Koppel versuchen sich ein paar Männer in Westerkleidung beim Lasso werfen. Auf der Red River Ranch im Red River Valley am Schiedeborn haben die Dudweiler Texas-Ranger der so genannten Kompanie F (das ist die berittene Grenzeinheit) ihr Lager aufgeschlagen. Ihre Colts haben sie abgelegt

 Die Texas-Ranger in Aktion. Foto: SZ

Die Texas-Ranger in Aktion. Foto: SZ

Dudweiler. Pferde grasen friedlich auf der Weide. Country-Musik dröhnt aus den Boxen. Auf einer Koppel versuchen sich ein paar Männer in Westerkleidung beim Lasso werfen. Auf der Red River Ranch im Red River Valley am Schiedeborn haben die Dudweiler Texas-Ranger der so genannten Kompanie F (das ist die berittene Grenzeinheit) ihr Lager aufgeschlagen. Ihre Colts haben sie abgelegt. Ausspannen ist angesagt. Sie grillen, erzählen Geschichten dabei, musizieren, singen und tanzen, reiten aus, trinken Bier und Whisky. Drei Tage feierte die "Polizei-Truppe" auf der Red River Ranch ihr Westernfest mit vielen Freunden und Western-Fans. Wenn sie in ihren schwarzen Uniformen mit den typischen John-Wayne-Hemden mit den silbernen Knöpfen und den weißen Staubmänteln angeritten kommen, dann ziehen sie alle Blicke auf sich, wie ihre Vorbilder aus dem Staate Texas. Neben ihren Colts haben sie bei ihren Einsätzen immer ihre Winchester dabei und auch die Handschellen. Der 58-jährige Bernd Malter ist Chef der Texas-Ranger aus Dudweiler. Er ist im Club der Ranghöchste. Er ist Captain. Sein Stellvertreter ist Sergeant. 25 Mitglieder haben die Dudweiler Texas-Ranger. Es gibt die Truppe seit 1988. "Ein bisschen verrückt muss man schon sein für dieses Hobby", sagt Malter lächelnd. Seit 1971 ist Malter in der Western-Szene. "Alles begann damit, dass mein Vater meinem Sohn ein Pony schenkte", erzählt Bernd Malter. Es heißt Falendar und lebt heute noch. Mit ihren schwarzen Uniformen stellen die Dudweiler Hobby-Ranger die Texas-Ranger aus der Zeit von 1865 bis etwa 1900 dar. Alle Mitglieder der Truppe sind auf die texanische Flagge vereidigt. "Unsere Abzeichen sind Nachbildungen der original Texas-Ranger-Sterne und kommen aus Amerika", verrät Bernd Malter. Traditionsgemäß mit einem Whisky-Fass-Anstich wurde das Westerfest eröffnet. Den Whisky trinken die Ranger aus einem original texanischen Trinkhorn, einem Hanky. Das Fest, so erzählte Malter, gebe es in jedem Jahr. Bisher habe man immer den Standort gewechselt. Zukünftig aber finde das Fest jedes Jahr auf der Red River Ranch statt. Malter: "Hier haben wir genügend Zeltplätze und Pferdekoppeln." Aus dem ganzen Saarland kamen Westerfans zum Fest ins Red River Valley. Viele machten mit beim Rancher-Fünfkampf mit den Disziplinen Messer-, Beil-, Lasso- und Hufeisen-Werfen sowie Bogenschießen. Wer Lust hat, bei den Texas-Rangern mitzumachen, kann beim Hobby-Abend auf der Red-River-Ranch vorbeischauen. Treffpunkt ist jeden Freitag um 19 Uhr im Saloon. Übrigens: Wer Ranger werden will, muss nicht unbedingt ein Pferd haben.

HintergrundDie Texas-Ranger wurden als Miliz um 1823 zum Schutz der Bevölkerung vor Angriffen von Indianern und mexikanischen Banden gegründet. Im Jahr 1835 erhielten sie offiziellen Status als Schutz- und Polizeitruppe. Ihre Hauptaufgabe war auch jetzt wieder die Bekämpfung feindlich gesinnter Leute. Nachdem die Gruppierung 1865 mit Ende des Bürgerkriegs vorübergehend aufgelöst worden war, kam es erst im Jahr 1874 zu einer Neuaufstellung der Ranger, die in den beiden folgenden Jahren beim Einsatz gegen mexikanische Banden erneut von sich reden machten. ll

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