Behinderte treiben Sport Sommertreff wird in diesem Jahr zur Jubiläumsfeier

Dudweiler · Die Behindertensportgemeinschaft (BGS) Dudweiler besteht offiziell seit 60 Jahren. Ein Rückblick auf erlebnisreiche Jahre.

 Behindertensportgruppe mit (von links): Walter Bucks, Gerd Sitzmann, Arno Didié und Horst Raspel

Behindertensportgruppe mit (von links): Walter Bucks, Gerd Sitzmann, Arno Didié und Horst Raspel

Foto: Iris Maria Maurer

Ein rundes Jubiläum feiert die Behindertensportgemeinschaft (BGS) Dudweiler am kommenden Mittwoch, 15. August. Das 60-jährige Bestehen begeht der derzeit rund 60 Mitglieder starke Verein ab 17 Uhr im Lokal des TuS Herrensohr, Herrensohrer Weg 10. Vonseiten der Verwaltung wird Bezirksbürgermeister Reiner Schwarz eine kleine Laudatio halten. Die Feierstunde ist gleichzeitig der Sommertreff der BGS.

Genau genommen kann der Verein bereits auf 62 Jahre Historie zurückblicken, gefeiert wird aus verschiedenen Gründen mit ein wenig Verspätung, wie Arno Didié erzählt. Er ist der Vorsitzende und wird in diesem Jahr zudem für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Am 15. Dezember 1956 wurde der Saarländische Versehrtensportverband in Saarbrücken gegründet. Aus Dudweiler nahmen Ernst Müller und Willy Kley teil, die fünf Tage später im Café Keller auch dabei halfen, die Versehrtensportgruppe Dudweiler aus der Taufe zu heben.

Wie es der Name bereits andeutet, war der Verein zunächst für „Schwerkriegsbeschädigte“ gedacht, sagt Horst Raspel. Das Ehrenmitglied war 23 Jahre lang Geschäftsführer, kennt sich in der BGS-Geschichte bestens aus und erzählt, dass man die Mitgliederzahl von zunächst 40 auf 130 im Jahr 1963 steigern konnte. Über viele Jahre sollte der Dudweiler Verband auch die mitgliederstärkste Gruppe im Saarland sein. Und das trotz der Herausforderung, dass die Hallen-Situation in Dudweiler seinerzeit katastrophal war, da es nur zwei Mehrzweckhallen gab, sodass man sich diese mit anderen Vereinen teilen musste.

Auch wenn es dem Versehrtensportverband nicht unbedingt darum ging, sportlichen Erfolg umzusetzen, konnte man dennoch in den Sportarten Faustball, Tischtennis, Volleyball und Kegeln Landesmeistertitel erzielen. Darauf blicke auch man mit Stolz zurück, so Raspel. Einige Jahre nach der Gründung öffnete man sich schließlich auch für Mitglieder, die nicht kriegsversehrt waren und firmiert seit 1980 unter dem neuen Namen.

Heute betreibt man verschiedene Sportarten, wobei der Fokus vor allem auf dem Koronarsport liegt, wie Arno Didié ausführt. Das heißt, man vollführt leichte Bewegungsspiele, die teilweise der Gymnastik entlehnt sind. Oder, um herzgefährdende Anstrengungen zu vermeiden, geht man einfach, anstatt zu laufen. Weitere gut genutzte Angebote sind Wasserkorbball, eine Mischung aus Wasser- und Basketball sowie und Wassergymnastik. Beim Koronarsport muss übrigens immer ein Defibrillator in Griffnähe sein. Der BGS-eigene sei bereits 20 Jahre alt, erzählt Horst Raspel. Das Gerät werde alle zwei Jahre getestet und alle fünf Jahre werde die Batterie gewechselt – im Einsatz war er aber noch nie.

Der Übungsbetrieb ist am Dienstag von 20 bis 21.30 Uhr: Gymnastik und Volleyball im Sportzentrum Dudweiler; am Donnerstag von 16 bis 18 Uhr: Koronarsport in der Turmschule, Schulturnhalle; am Freitag von 20 bis 21.30Uhr: Wassergymnastik, Wasserkorbball sowie Schwimmen im Dudo-Bad.

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