Seniorenheim-Pläne stoßen auf Kritik

Dudweiler · Es gibt Pläne, auf dem Jahnsportplatz in Dudweiler ein Seniorenheim zu errichten (die SZ berichtete mehrfach). Die Kritik an dem Vorhaben wird allerdings immer lauter. Der Gestaltungsbeirat der Stadt Saarbrücken will sich heute ab 12.30 Uhr öffentlich mit dem Projekt befassen.

Das geplante Seniorenwohnheim auf dem Dudweiler Jahnsportplatz ist umstritten. Anwohner listen in Briefen ans Stadtplanungsamt und die SZ Bedenken auf. Schon vor der Präsentation des Vorhabens Anfang Mai wuchs der Unmut.

Die Kritiker führen unter anderem an, es seien viel zu wenige Parkplätze für Anwohner, Personal und Besucher vorgesehen. Schon jetzt sei die Anzahl der Stellflächen in dem Wohngebiet zu gering.

Doch nicht nur der Platz zum Parken macht den Anwohnern Sorgen. Unstrittig ist außerdem, dass mehr Verkehr unterwegs sein wird, sollte das Seniorenheim einmal dort stehen.

Eine Situation, die sich nach manchen Befürchtungen noch verschärfen wird, wenn zusätzlich eine neue Sporthalle auf dem Gelände gebaut werde. "Auch hier wird der Parkraum immer enger, und wenn die dort ansässige Gastronomie noch Reservierungen wie etwa bei Beerdigungen, Hochzeiten oder Geburtstagen hat, entsteht ein Verkehrs- und Parkchaos", schreiben zum Beispiel Konrad und Eva Müller an das Stadtamt. Sie bezweifeln, dass die schmalen, von parkenden Autos und Treppen zusätzlich verengten Gehwege, sich für Ausflüge von Senioren eignen.

"Die Unfallgefahr erhöht sich durch den Bau dieses Seniorenwohnstifts und dem damit verbundenem erhöhten Verkehrsaufkommen", schreibt Familie Müller der Stadt.

Ähnlich argumentieren Heinz und Marina Walter. Sie verweisen zudem auf den steigenden Lärm und befürchten, dass der Kanal für ein solches Bauvorhaben zu klein ist: "Bei starkem Regen schafft der Kanal die Kapazität nicht mehr, und die Keller laufen voll." Als anderen Standort für das Heim schlägt die Familie Walter etwa das ehemalige Schlafhaus in der Albertstraße oder etwa das Gelände parallel zur Beethovenstraße vor, das über die Bruchwiesenstraße zu erreichen ist. "Eine solche Bebauung in abgeänderter Form würde sogleich als Lärmschutz für die Bewohner der Arndt- und Bruchwiesenstraße dienen", schreiben Hans und Gertrud Erlenbach an die Stadt.

Alle drei Familien bemängeln zudem, dass die Höhe des geplanten Seniorenwohnheims, rund zwölf Meter, nicht ins Umfeld mit Ein- bis Zweifamilienhäusern passe. Alle drei Schreiben, die der Saarbrücker Zeitung vorliegen, sind als Einsprüche von den Verfassern gekennzeichnet, sollten jedoch laut Stadt nicht als juristischer Einspruch gewertet werden.

Thomas Blug, der Sprecher der Stadtverwaltung, erklärt, wie die Stadt mit den Anregungen und Bedenken umgehen will: "Der Stadtrat hat am 2. Dezember in seinem Aufstellungsbeschluss eine frühzeitige Bürgerbeteiligung beschlossen. Die Vorschläge und Anregungen werden dokumentiert, bewertet und eingeordnet. Sie werden Blug zufolge im Zuge des Bebauungsplanverfahrens dem Stadtrat zur Kenntnis vorgelegt. Allerdings bestehe kein Zwang, die Vorschläge auch umzusetzen.

Am heutigen Freitag geht die Diskussion über das Bauvorhaben weiter. Ab 12.30 Uhr tagt der Gestaltungsbeirat der Landeshauptstadt im Besprechungsraum BAK des Baudezernates. Die Sitzung ist im zehnten Stock des Diskontohochhauses, Bahnhofstraße 31. Im öffentlichen Teil kommt das Seniorenheim-Projekt zur Sprache.

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