Schaulustige überzeugen sich vom Fortschritt

Dudweiler · Mit einem zünftigen „Hoch!“ und zersplitterndem Glas wurde am Freitagnachmittag das Richtfest in der Kirche St. Bonifatius Dudweiler gefeiert. Etwa 100 Interessierte hatten sich bei zugigem Wetter an der Noch-Baustelle eingefunden, tranken Glühwein und aßen heiße Lyoner im Weck.

"Keinen Standard-Richtspruch" hatte sich Rolf Loës fürs Richtfest in der Kirche St. Bonifatius ausgesucht, wie er sagte. Der Dachdecker und Zimmermannsmeister aus Heusweiler hatte mit seiner Firma die Arbeiten an der Decke zum großen Teil beendet, was den Ausschlag für das Richtfest gab. Gewirkt hatte der Richtspruch von Rolf Loës ein wenig, als käme er von der Kanzel. Etwas erhöht stand er in einem der beiden fast fertigen Treppenhäuser. Und so dankte er dem Handwerk, den am Bau beteiligten Männern und Frauen und - passend zum Gotteshaus - dem "Meister aller Welt". Mit in die Höhe gestrecktem Glas rief er: "'Hoch' heißt Prost!".

"Wir sind ziemlich zufrieden mit dem Verlauf des ersten Bauabschnittes", sagte Pfarrer René Unkelbach am Rande der Veranstaltung. Dieser sei durch die geringfügigen Arbeiten am Dachstuhl, wo Lichtkuppel-Rauchabzüge eingelassen wurden, nun beinahe beendet. Wann genau der erste Abschnitt fertig ist, wird man als Außenstehender merken, wenn der kleine Hubbel mit den Zuleitungen für Wasser und Strom auf der Straße weg ist. Dann nämlich wurden dem ehemaligen Gotteshaus neue Zuleitungen gelegt.

Die Ausschreibungen für den zweiten Bauabschnitt erfolgen laut René Unkelbach im Januar. Die Arbeiten selbst sollen dann im Frühjahr beginnen, die Fertigstellung ist für kommenden Herbst anvisiert.

"Im Moment sind wir sehr zuversichtlich, dass wir im Zeitplan bleiben", so der Seelsorger. Neben dem Richtfest nutzte man auch die Zeit, die weiteren Planungen vorzustellen. So etwas sei sehr wichtig, um den Menschen zu zeigen, dass die Arbeiten immer weitergehen.

Was genau noch alles erledigt werden muss, damit aus der inzwischen profanisierten Kirche ein Kindergarten wird, erklärte neben den aushängenden Plänen Bettina Berwanger. "Das ist schon ein sehr spezielles Projekt", so die Architektin. In die Mitte kommt ein Gemeinschaftsraum, der zu etwa 80 Prozent für den Kindergarten genutzt werde. Die restlichen 20 Prozent entfallen auf kirchliche Nutzung, beispielsweise als Pfarrheim. Einige der benötigten Wände für den Raum werden in Fertigbauweise geliefert. Rund um diesen Raum, der zum großen Teil mit Glas bestückt sein wird, werden Spielräume für die Kinder entstehen.

Die denkmalgeschützte Bleiverglasung, die an der Decke prangte, wird dann auch wieder verbaut. Zurzeit ist diese bei einem Restaurator, "damit nichts passiert". Natürlich werden bis zum Ende auch die beiden riesigen Löcher wieder zugemacht, die zurzeit noch an den Seitenwänden der Kirche klaffen. Nach dem Wissensstand von Bettina Berwanger ist die Hand in Hand gehende Nutzung von Kindergarten und kirchlichem Bereich ziemlich einmalig im Saarland.

dudokirche.de

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