Der trockene Rote bringt die Leute zusammen

Dudweiler · Wenn der Verkehrsverein Dudweiler zum Primeurfest einlädt, dann ist im Bürgerhaus mächtig was los. Zwischen Wein und Käsehäppchen waren diesmal einige kritische Töne zum Zustand des Stadtbezirks zu vernehmen.

 Stießen gemeinsam an (von links): Martina Mittelstädt, Ralf Peter Fritz, Elke Kliebenstein, Hella Hoffmann, Ute Schwindling, Reiner Schwarz und Karin Schmücker. Foto: Thomas Seeber

Stießen gemeinsam an (von links): Martina Mittelstädt, Ralf Peter Fritz, Elke Kliebenstein, Hella Hoffmann, Ute Schwindling, Reiner Schwarz und Karin Schmücker. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Wir laden zum Neujahrsempfang zu Beginn des Jahres ein und zum Abschluss zum Primeurfest", sagte Ralf-Peter Fritz mit einem Augenzwinkern. Eine für den Ausrichter Dudweiler Verkehrsverein (VVD) erfreuliche Anzahl von 280 Gästen hatte sich dazu im Bürgerhaus eingefunden.

Gereicht wurden beim Primeurfest im Bürgerhaus zum neuen Wein traditionell Quiche, Pizza, Zwiebelkuchen, verschiedene Käsesorten und natürlich ebenso leckerer wie trockener und roter Beaujolais Nouveau.

"Wir sind hier zum feiern und nicht zum sprooche" sagte Fritz, der Präsident des Verkehrsvereins. Deswegen fasste er sich in seiner Begrüßungsrede auch sehr kurz, erwähnte am Rande, dass die Schwierigkeiten für den Saarbrücker Stadtteil immer größer würden seit der Abschaffung des Sonderstatus. Nichtsdestotrotz solle es ein gemütlicher Abend für alle Freunde des Vereins werden. Mit dazu bei trug das Ensemble Blue Summer, das bekannte Klassiker wie "Ring of fire" oder "A horse with no name" äußerst gelungen neu interpretierte. Das animierte einige Gäste zum Mittanzen.

"Hier läuft immer so gute Musik", meinte Elke Klebenstein, die zum elften Mal das Primeurfest besuchte - und damit von Anfang an dabei ist. "Deswegen beanspruchen wir auch immer diesen Platz", sagte sie und lachte herzlich. Ihren Stammplatz in "Loge 3" teilte sie mit Freundin Hella Hoffmann. "Mir gefällt die Gemütlichkeit hier, und man trifft immer wieder alte Freunde", ergänzte sie. Die Veranstalter würden sich stets sehr viel Mühe geben. Das bestätigten unter anderem die mit Frankreich-Fahnen ansprechend dekorierten Tische oder die Bedienungen, die hin und her flitzten, immer bereit, Primeur nachzufüllen oder sonstige Fragen zu beantworten.

Doch alle Tropfen und die netten Gespräche mit alten Bekannten könnten über eines nicht hinwegtrösten: "Was in Dudweiler passiert, ist traurig", sagten Elke Klebenstein und Hella Hoffmann. Seitdem man den Sonderstaus verloren habe, gehe es immer weiter bergab. Nicht nur, dass die Sauberkeit oft zu wünschen übrig lasse und man den Kampf um den Erhalt des Lehrschwimmbeckens in der Albert-Schweitzer-Schule verloren habe, jetzt seien in diesem Jahr auch die beliebten "Lichtblicke" des Vereins Pro Dorf wohl zum letzten Mal in dieser Art veranstaltet worden.

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