Aktion sicherer Weihnachtseinkauf Der Großeinsatz gegen Diebe wirkt

St. Johann  · Eine Vielzahl von Beamten auf Streife soll Kriminelle abschrecken. Oder auf frischer Tat schnappen. Wie am vorigen Dienstag.

 Taschendiebe nutzen die hektische Vorweihnachtszeit, um Beute zu machen. Aber die Saarbrücker Polizei betont: Jeder kann sich mit wenig Aufwand davor schützen.

Taschendiebe nutzen die hektische Vorweihnachtszeit, um Beute zu machen. Aber die Saarbrücker Polizei betont: Jeder kann sich mit wenig Aufwand davor schützen.

Foto: picture alliance / dpa/Frank Rumpenhorst

Die Verfolger von der Polizei im Nacken, setzte der Mann nach dem Ladendiebstahl in einem City-Kaufhaus am Dienstag zu einem langen Sprint durch die Innenstadt an. An der Luisenbrücke endete der Traum von der leichten Beute im vorweihnachtlichen Getümmel. Das bedeutete für den Täter: vorläufige Festnahme. Und ein Strafverfahren statt zwei Flaschen Parfüm. Ein Erfolg der „Aktion sicherer Weihnachtseinkauf“, ein geglücktes Zusammenspiel von Ladendetektiv und Polizei.

Deren Inspektion Saarbrücken-Stadt zieht seit Eröffnung des Christkindlmarktes am 26. November ihr Sicherheitskonzept durch. Das heißt, Beamte aus der Karcherstraße wollen überall dort sein, wo Diebe in der Hektik der Vorweihnachtszeit Beute wittern könnten. Ob zwischen den Buden in der Fußgängerzone  und auf dem St. Johanner Markt, in den großen Läden oder in der Saarbahn. In Zivil  und in Uniform sind Polizisten auf Streife, um abzuschrecken oder Rechtsbrecher auf frischer Tat zu ertappen.

Für diesen Großeinsatz im Advent kommt Hilfe aus anderen Dienststellen, wie Bertram Stoll und Helmut Berg betonen. Die beiden Planer der Aktion zogen am Freitag eine Zwischenbilanz.

Demnach gab es vom Marktauftakt, also ab dem 26. November, bis Donnerstag, 13. Dezember, in der Innenstadt 50 bei der Polizei gemeldete Taschendiebstähle, etwa so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Bei elf der jetzt verzeichneten Straftaten griffen die Diebe im Freien zu. In allen anderen Fällen bestahlen die Kriminellen ihre Opfer in den Geschäften und tauchten anschließend in der Masse der Innenstadtbesucher unter.

Als am vergangenen extralangen Einkaufssamstag Zehntausende die Geschäfte und die Straßen bevölkerten, verzeichneten die Polizisten neun und damit die meisten Taten der bisherigen Christkindlmarkt-Saison. Zwei der Bestohlenen fanden nach dem Schreck zumindest rasch Hilfe. „Die beiden Damen kamen zu unserem Infostand in der Bahnhofstraße und meldeten den Diebstahl ihrer Handtaschen“, sagte Helmut Berg. Die Frauen vermuteten, jemand habe sie in einem Schuhgeschäft bestohlen.

Polizisten gingen sofort dorthin und informierten alle Mitarbeiter des Geschäfts über die Diebstähle. Dann fanden sie im Laden sogar eine der Handtaschen wieder. Zwar fehlte daraus das Bargeld, aber wenigstens waren wichtige Dokumente noch drin. Ohne Beute endete am zweiten Tag des Christkindlmarktes der Versuch eines Mannes, an einem Glühweinstand 50 Euro aus der Kasse an sich zu reißen. Das scheiterte an der Gegenwehr der Standbesitzerin, die sich nicht um die Früchte ihrer Arbeit bringen lassen wollte. Wenn Diebstahlspläne vereitelt werden wie in diesem Fall, dann freuen sich Helmut Berg und Bertram Stoll. Aber die beiden sagen auch: Sobald Kriminelle Beute machen, dann sollten ihre Opfer nicht schweigen, sondern sofort Alarm schlagen – und damit womöglich weitere Verbrechen verhindern.

Kontakt: Wer in der City und in anderen Teilen von St. Johann bestohlen wird, wende sich an die Inspektion Saarbrücken-Stadt, (06 81) 9 32 12 33. Weitere Tipps gegen Diebstähle gibt es bei der Kontaktpolizei montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr unter (06 81) 9 32 16 66.

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