Sport als Herzensangelegenheit: Sportplakette für Thomas Schmitt

St. Ingbert · Zwei Paralympics-Medaillen, viele WM- und EM-Titel – Tischtennisspieler Thomas Schmitt aus St. Ingbert ist ein sehr erfolgreicher Sportler. Er engagiert sich aber auch im Ehrenamt stark. Dafür wurde er ausgezeichnet.

Tischtennis-Ass Thomas Schmitt hat in seinem Leben schon viele Auszeichnungen errungen. Der 51-Jährige kämpfte bei den Paralympics in Seoul, Barcelona, Atlanta und Sydney um Medaillen - und kehrte zweimal mit Gold und zweimal mit Bronze ins heimische St. Ingbert zurück. Wie oft Schmitt zudem bei Welt- und Europameisterschaften auf dem Treppchen stand, weiß er heute selbst nicht mehr genau. "20 Mal könnte hinkommen", sagt der zweifache Familienvater.

Trotz all der sportlichen Meriten ist die Ehrung, die Schmitt im Dezember in der Staatskanzlei in Saarbrücken zuteil wurde, für ihn eine Besondere. Zusammen mit neun weiteren Persönlichkeiten erhielt Schmitt die Sportplakette des Saarlandes. Für "herausragendes ehrenamtliches Engagement", wie das Ministerium für Inneres und Sport erklärte.
Seit 1982 Ehrenamtler

Schmitts kürzeres linkes Bein wird von einer Orthese gestützt. Seit seiner Geburt waren die Beine ungleichmäßig gewachsen. Seit 1982 ist Schmitt ununterbrochen in verschiedenen Funktionen bei der Behindertensportgemeinschaft (BSG) St. Ingbert tätig, bei der er seit 2012 zweiter Vorsitzender ist. Bereits seit 2004 ist er Landesfachwart Tischtennis im Saarländischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband. Zu seinen Aufgaben zählt auch die Ausrichtung der jährlichen Tischtennis-Landesmeisterschaften für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung.

"Natürlich bin ich stolz auf die Sportplakette. Das Ehrenamt sollte generell mehr gewürdigt werden. Ohne Menschen, die sich freiwillig engagieren, wäre der Sport heute nicht der, den wir kennen", sagt Schmitt. Und gesellschaftliche Herausforderungen wie die Flüchtlingskrise seien "ohne ehrenamtliche Helfer gar nicht zu stemmen", ergänzt der 51-Jährige, der die Sportplakette auch wegen seiner Bemühungen um die Integration ausländischer Spieler erhielt.

Als "Herzensangelegenheit" bezeichnet Schmitt sein Engagement für den Sportverband und die BSG St. Ingbert , bei der er mit 18 Jahren das Amt des Schriftführers übernahm. Sportlicher Höhepunkt seiner Karriere war Sydney 2000. "Die Eröffnungsfeier der Paralympics vor über 100 000 Zuschauern hat meine Familie live am Fernseher verfolgt. Sydney war für mich ein Highlight." Auch heute noch greift Schmitt zum Schläger. In diesem Jahr will der Beamte, der im Jobcenter in Burbach arbeitet, wieder angreifen. Auch wenn er ja eigentlich schon genug Medaillen errungen hat.

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