Sogar die Sonne lachte mit den vielen Verboozten

St Ingbert · Das war wieder ein Fastnachtssonntag in St. Ingbert wie er sein soll. Der Umzug durch die Innenstadt sorgte wirklich für einen tollen Tag. Die insgesamt 45 Privatgruppen, Karnevals- und andere Vereine zeigten mit ihren Fußgruppen und Motivwagen viele originelle Ideen und auch Dengmerter Lokalkolorit.

 Wie bei diesen fleißigen Zwergen von einem Drogeriemarkt herrschte in St. Ingbert beste Stimmung. Foto: Jörg Jacobi

Wie bei diesen fleißigen Zwergen von einem Drogeriemarkt herrschte in St. Ingbert beste Stimmung. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi
 Auch Krümelmonster ließen es richtig krachen. Foto: Jörg Jacobi

Auch Krümelmonster ließen es richtig krachen. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi
 Vorm Turnfest gab's solch akrobatische Einlagen. Foto: Jacobi

Vorm Turnfest gab's solch akrobatische Einlagen. Foto: Jacobi

Foto: Jacobi
 Mit begehbarem Bierkästen waren die Becker's Buwe beim gestrigen Umzug auch dabei. Foto: Jung

Mit begehbarem Bierkästen waren die Becker's Buwe beim gestrigen Umzug auch dabei. Foto: Jung

Foto: Jung
 Pfarrer Andreas Sturm als Ingobertus und die Privatgruppe Schwarz hatten zum Motto „Alle Gemeinden unter einem Dach“ die katholischen Kirchen St. Ingberts gebastelt. Foto: Cornelia Jung

Pfarrer Andreas Sturm als Ingobertus und die Privatgruppe Schwarz hatten zum Motto „Alle Gemeinden unter einem Dach“ die katholischen Kirchen St. Ingberts gebastelt. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung
 Monatelang hat der Ballerclub die Spielfiguren vorbereitet, die gestern als „Logo Music Train“ durch die Stadt zogen. Foto: Cornelia Jung

Monatelang hat der Ballerclub die Spielfiguren vorbereitet, die gestern als „Logo Music Train“ durch die Stadt zogen. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

. Obwohl 45 Gruppen beim St. Ingberter Umzug gemeldet waren, kamen einige doch leicht dezimiert. Grund war nicht die Feiermüdigkeit nach vielen anderen Fastnachtsveranstaltungen in der Umgebung, sondern eher die Angst vor der unsicheren Wetterlage. Aber die, die kamen, hatten Glück. Denn weder Wind noch Regen oder Schnee trübten das närrische Vergnügen. Angesichts so vieler bunter, feierlustiger Menschen streckte sogar die Sonne kurzzeitig neugierig ihre Strahlen aus.

Und wieder einmal hatten die vielen verboozten Besucher, die den Gaudiwurm lautstark begrüßten, jede Menge zu schauen und zu staunen. Den märchenhaften Rotkäppchen, Großmüttern und einigen Wölfen "im Wald von Herz Mariae" folgten die Turner, die nicht nur Rad schlagend und im Handstand durch die Fußgängerzone liefen, sondern die mit dem eigens einstudierten Flashmob auch kräftig die Werbetrommel fürs Landesturnfest in unserer Stadt rührten. Ihr Motto "Fit, frech, farbig froh" konnte gestern auch für alle anderen stehen, die am Umzug teilnahmen, denn eins ging gar nicht - missmutig aus dem Kostüm schauen. Richtig Dampf ließen die Crazy Colours vom Reitverein Illtal auf ihrem Truck ab, die sogar einen vorweg laufenden "Einpeitscher" dabei hatten, der es schaffte, das Publikum zum Mitsingen und Tanzen zu animieren. Auf Höhe dieses Wagens, wie später auch bei den Jungs von Gulasch, fühlte man sich dank stampfender Beats und Techno-Klängen kurzzeitig auf die "Love Parade" versetzt.

Neben Privatgruppen, Karnevals- und anderen Vereinen, waren in diesem Jahr auch Zwerge eines ansässigen Drogeriemarktes dabei. Ihr Wurfmaterial konnte man getrost an den Kopf bekommen, ohne Blessuren davonzutragen. Denn während die Gutzjer-werfenden Narren speziell die Kinder als Adressaten des Süßkrams im Blick hatten, machten deren Putzschwämme "die Mutti froh". Brandaktuell hatte sich die Privatgruppe Schwarz in Schale geworfen, denn ihre schwarz-weißen Papp-Fassaden zeigten alle Gemeinden, die in der seit 1. Januar bestehenden Großpfarrei Heiliger Ingobertus vereint sind.

Wie harmonisch es (manchmal) in St. Ingbert zugehen kann, zeigte ein spontaner Foto-Stopp, bei dem sich Meeresgetier der DJK-SG gemeinsam mit Eisbären vom Rabenstein-Familienzentrum auf dem Bild wiederfand. Die Junge Union thematisierte eine CD, die in St. Ingbert in den Schlagzeilen war, weil sie "entführt" wurde. Nun prangte sie auf der Motorhaube des JU-Gefährts, war aber so in Mitleidenschaft gezogen, dass es auch hier schwierig werden dürfte, die entsprechenden Daten auszulesen.

Hexen, Götter, Hippies, Clowns, Schmetterlinge, Zoo- und Zirkustiere gingen im Zug eine farbenfrohe Symbiose ein und auch ein Hauch von Asien wehte durch die Fußgängerzone. Die Baustellen-Michel vom MGV Frohsinn nahmen mit einer umleitenden Einbahnstraße die Baustellenlandschaft auf die Schippe. Nicht ganz "bierernst" ging es bei den Rohrbacher Becker Bier Buwe zu, die mit einem Bier in der Hand und ihrem Riesen-Stubbi im Gepäck gleichzeitig das neue 30-Liter-Fass, 500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot und 139 Jahre Becker-Bier feierten, während ihre Kollegen, die Becker's Buwe, einen beweglichen und begehbaren Riesen-Bier-Kasten durch die Stadt schoben. Begeistert waren die Zuschauer vor allem vom Logo-Music-Train, dessen "Fußvolk" die Bausteine eines dänischen Spielwarenherstellers mimten. Vier Monate Arbeit steckten in den Kostümen, die schon deshalb ziemlich preisverdächtig waren.

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