Schlossmauer-Sanierung ist noch im Zeitplan

Blieskastel · CDU und Grüne haben im Vorfeld einer Sitzung des Bauausschusses des Blieskasteler Stadtrates gestern in einer Pressemitteilung den Saarpfalz-Kreis aufgefordert, endlich die marode Schlossmauer zu sanieren. Der versteht die Aufregung nicht. Die Sanierung liege im Zeitplan.

 Das Baugerüst an der Blieskasteler Schlossmauer. Im Januar 2011 war dieser Teil der Mauer abgerutscht. Foto: Carlo Schmude

Das Baugerüst an der Blieskasteler Schlossmauer. Im Januar 2011 war dieser Teil der Mauer abgerutscht. Foto: Carlo Schmude

Foto: Carlo Schmude

Für vielen Autofahrer, die täglich die B 423 am Fuße des Blieskasteler Schlossberges passieren, bietet das riesige Gerüst an der Schlossberg-Mauer unmittelbar neben dem Lokal "Alt Schmidd" bereits seit Wochen ein gewohntes Bild. Dass auf diesem Gerüst mit Nachdruck gearbeitet würde, ist allerdings nicht zu erkennen. Das hat jetzt die Fraktionen von CDU und Grünen im Blieskasteler Stadtrat auf den Plan gerufen.

Die haben die Sanierung der Schlossmauer erneut auf die Tagesordnung der Sitzung des Bauausschusses des Stadtrates am kommenden Montag setzen lassen. "Bereits zum dritten Mal in zwei Jahren", wie CDU-Fraktionsschef Holger Schmitt und Brigitte Adamek-Rinderle (Grüne) in ihrer Pressemitteilung vorab feststellen. Denn außer Ankündigungen sei beim zuständigen Saarpfalz-Kreis nicht viel passiert. Es soll berichtet werden, wie der Sachstand beim Eigentümer der Mauer ist und warum - entgegen früherer Ankündigungen - im Bereich "Alt Schmidd" noch immer kein Baufortschritt erkennbar sei.

Die Schlossmauer war im Januar 2011 in einem Teilstück an der Gaststätte eingestürzt. Nach anfänglichen Sicherungsmaßnahmen sei kein wesentlicher Fortschritt ersichtlich. Bereits im November 2011 habe man die Kreisverwaltung zur raschen Sanierung aufgefordert. Im Oktober 2012 habe man einen erneuten Antrag im Ausschuss gestellt und um einen Sachstand gebeten. Damals habe der Saarpfalz-Kreis zur Sanierung im Bereich "Alt Schmidd" wörtlich mitgeteilt: "Die Steinarbeiten sollen zügig im Frühjahr beginnen, sobald die Witterung es zulässt. Die Fertigstellung ist bis Herbst 2013 vorgesehen." Ein halbes Jahr später sei immer noch nichts geschehen. Es sei davon auszugehen, dass von der Schlossmauer ohne Sanierung nach wie vor ein nicht unbeträchtliches Gefährdungspotenzial ausgehe. Die Fraktionen von CDU und Grünen sehen zudem einen finanziellen Aspekt: Die Stadt Blieskastel unterstütze die Maßnahme durch Anteile aus Städtebau-Fördermitteln. Derzeit bestehe jedoch das Problem, dass beantragte Mittel mangels Baufortschritt nicht abgerufen werden könnten. Dieser Umstand könnte die künftige Bezuschussung des Projekts - und damit die Finanzierung - maßgeblich negativ beeinflussen.

Beim Saarpfalz-Kreis kann man die offenkundige Aufregung nicht nachvollziehen. "Die Ausschreibung für die Sanierung des abgerutschten Mauerteils läuft bis Mitte Juni. Danach werden die Arbeiten sofort vergeben", so der Pressesprecher der Kreisverwaltung, Udo Steigner, auf Anfrage unserer Zeitung. "Wir sind nun mal an Fristen gebunden, das müsste auch ein Bauausschuss wissen." Man wolle für die Steinarbeiten noch die Sommerferien nutzen, da Teile der Mauer nur über das darüber liegende Schulgelände zu erreichen seien. Das Gerüst stehe seit Wochen, um Gutachten zu ermöglichen und weitere Mauerteile zu untersuchen. Grundsätzlich sei man im Blick auf die Sanierung bis Herbst 2013 noch im Zeitplan.

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