Pfarrer segnen ihre Liebe Vier saarländische Gemeinden geben homosexuellen Paaren den Segen

Neunkirchen/St. Ingbert/Tholey · Gottes Segen, ganz ohne Heimlichkeit: Auch vier katholische Gemeinden im Saarland laden an diesem Montagabend zu Segnungsgottesdiensten ausdrücklich auch für homosexuelle Paare ein. Es ist auch ein Protest gegen den Vatikan.

Segnungsfeiern wie diese am vergangenen Sonntag in München, sollen auch im Saarland stattfinden.

Foto: dpa/Felix Hörhager

Unter dem Motto "#liebegewinnt" laden Seelsorgerinnen und Seelsorger aus ganz Deutschland, auch aus dem Bistum Trier, an diesem Montag, 10. Mai, zu Segnungsgottesdiensten ausdrücklich auch für homosexuelle Paare ein. Auch vier katholische Gemeinden im Saarland machen bei den Segensfeiern mit. Das Motto lautet "#liebegewinnt".

In Wiebelskirchen, Furpach und Theley beginnen um 19 Uhr Gottesdienste, zu denen ausdrücklich alle Paare, unabhängig vom Familienstand oder Sexualität eingeladen sind. Pfarrer Markus Krast als Diözesanseelsorger der Katholischen Abeitnehmer-Bewegung, Gemeindereferentin Jenny Jost, Maria 2.0, und Gemeindereferentin Claudia Busch, Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit, leiten den Gottesdienst in Wiebelskirchen. Dort wird eine telefonische Anmeldung im Pfarrbüro erbeten unter Tel. (06821) 52107. In Wiebelskirchen wird parallel in der Dreifaltigkeitskirche, Prälat-Schütz-Straße13, gesegnet.

In Furpach findet die Feier in der Kirche St. Josef, Karcherstraße 49, statt. Pfarrer Clemens Kiefer, Pastoralreferentin Sibylle Rhein und Pfr. i. R. Jochen Gabriel leiten die Segensfeier in Furpach. In Theley beginnt der Impulsgottesdienst „Du bist ein Segen“ um 19 Uhr in der Theleyer Pfarrkirche St. Peter. Auch die Pfarrei St. Ingbert hat sich der Aktion angeschlossen. Rund um die Alte Kirche bieten Seelsorger von 17 bis 19 Uhr Impulse und Segnungen für Paare an.

Die Aktion versteht sich als Antwort auf das erneute Verbot des Vatikans von Segnungen homosexueller Paare. Es sei ein "Schlag ins Gesicht für Menschen weltweit", die oft ein Leben lang um ihre Art zu lieben rängen und dafür diskriminiert wurden, teilte der Neunkircher Dechant Olaf Harig mit.

Bewusst sei der 10. Mai für die Gottesdienste gewählt worden. An diesem Tag werde laut ökumenischem Heiligenlexikon an Noah erinnert, den "Stammvater aller Geschlechter". Nach der Sintflut und der Rettung in der Arche setzte Gott einen Regenbogen als Zeichen seines Bundes mit den Menschen ein.

Die Gottesdienste sollen nach Angaben der Initiatoren "mit vielen kreativen Zeichen sichtbar machen, wie sehr viele Menschen in der Kirche die bunte Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen als Bereicherung und Segen empfinden". Sie sollten, so Harig, "ganz ohne Heimlichkeit" Gottes Segen erhalten. Bundesweit sind nach Aussage der Initiatoren rund 100 Segnungsgottesdienste geplant.

Nähere Infos unter: www.liebegewinnt.de