Kreis weist Kritik an Radwege-Ausbau zurück

Blieskastel · Die Verwaltung des Saarpfalz-Kreises hat das grenzüberschreitende Radwegeprojekt „Velo Vis à Vis“ verteidigt. Ebenso wies sie die Kritik der Blieskasteler Stadtrats-Fraktionen von Grünen und SPD zurück.

Mit Verwunderung hat der Saarpfalz-Kreis gestern auf die Vorwürfe von CDU und Grünen im Blieskasteler Stadtrat hinsichtlich angeblicher Pannen und Steuermittelverschwendung bei einer Radwegsanierung in Pinningen reagiert (wir berichteten). Der Radwegeabschnitt in Pinningen sei als Verbindungsstück zwischen Blieskastel und Saargemünd Teil eines grenzüberschreitenden Radwegeprojektes "Velo Vis à Vis". Gemeinsam mit drei kommunalen Partnern aus dem Saarland und vier kommunalen Partnern aus Frankreich würden insgesamt 450 Kilometer Radwege saniert und neu beschildert.

Das Gesamtvolumen für das Projekt betrage rund neun Millionen Euro, wovon die Hälfte aus dem EFRE-Programm "Interreg IVa" bezuschusst werde. Alleine im Saarpfalz-Kreis würden im Rahmen des Projektes rund 100 Kilometer Radwege in Angriff genommen und im Sinne des Radfahrtourismus in der Großregion für die Nutzer verbessert. Bis auf wenige Ausnahmen erfolge lediglich eine Oberflächensanierung der Wege, um den Radfahrtouristen nach den neuesten Erkenntnissen eine möglichst beschwerdefreie Fahrt zu ermöglichen. Dies sei auch auf dem Teilabschnitt in Pinningen der Fall gewesen. "Ziel des Radwegeprogramms ist es, den grenzüberschreitenden Radtourismus als Teil der regionalen Wertschöpfung mit Hilfe der Europäischen Union zu fördern", bekräftigt Landrat Clemens Lindemann.

Im Gegensatz zu den Vorwürfen, Steuergelder zu verschwenden, würden für die Region ,,EU-Mittel akquiriert und zugunsten der Kommunen eingesetzt''. Alleine für den Saarpfalz-Kreis seien dies rund 350 000 Euro. Erst kürzlich sei bei der Präsentation des "Sparkassen-Tourismusbarometers" wieder der Tourismus als maßgeblicher Faktor in der saarländischen Wirtschaftsförderung hervorgehoben und der Wander- und Radtourismus im Saarland aufgrund der hohen Nachfrage in den Fokus gestellt worden. "Gerade vor diesem Hintergrund muss man qualitativ hochwertige Radwege anbieten", so Lindemann.

Top-Radwege im Kreis

Mit diesem Ziel sei man mit den saarländischen und französischen Partnern in das Projekt gegangen und habe für den Saarpfalz-Kreis eine deutliche Verbesserung im Radwegenetz erreicht. Die Arbeit sei erfolgreich und werde von allen Projektpartnern sehr geschätzt. Vonseiten einiger Ortsvorsteher in Blieskastel und der anderen Kreiskommunen ernte der Kreis hierfür viel Lob. Die Vorwürfe, der Weg in Pinningen sei mangelhaft ausgeführt worden, für landwirtschaftliche Zwecke ungeeignet und müsse zu Lasten der kommunalen Kassen überarbeitet werden, weist die Kreisverwaltung ebenfalls zurück.

Zwar habe es in der Bauausführung durchaus Probleme gegeben, diese seien jedoch nicht von der Kreisverwaltung zu verantworten und inzwischen ohne Mehrbelastung für den Kreis behoben worden. Der Weg entspreche nun den Kriterien, sowohl im Hinblick auf die Nutzung durch die Radfahrer, als auch auf die landwirtschaftliche Nutzung. Im Übrigen sei die Stadt Blieskastel frühzeitig - mit Schreiben vom 16. September 2013 - mit den erforderlichen Infos in das Vorhaben eingebunden worden.

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