Grüne Sympathie für Hans Wagner

St. Ingbert. "Wir fordern unsere Wähler auf, in der Stichwahl ums OB-Amt Hans Wagner zu wählen." Diese Empfehlung, die am Dienstagabend eine Mitgliederversammlung der St. Ingberter Grünen einstimmig beschlossen hat, brachte Charlotte Mast gestern mit in ein Gespräch in unserer Redaktion

St. Ingbert. "Wir fordern unsere Wähler auf, in der Stichwahl ums OB-Amt Hans Wagner zu wählen." Diese Empfehlung, die am Dienstagabend eine Mitgliederversammlung der St. Ingberter Grünen einstimmig beschlossen hat, brachte Charlotte Mast gestern mit in ein Gespräch in unserer Redaktion. Die OB-Kandidatin und Vorsitzende des Ortsverbandes der Grünen wurde begleitet von Adam Schmitt, Beigeordneter, Kreisvorsitzender und Mitglied im Landesvorstand, sowie dem Fraktionsvorsitzenden Jürgen Berthold (alle Fotos: con) - auch so wollte die Partei demonstrieren, dass eine breite Basis in ihren Reihen die Abwahl des Amtsinhabers und ein Ende des politischen Stillstands in der Stadt wünscht.Die Kritik an Georg Jung war deutlich. "Er traf fragwürdige Personalentscheidungen, lässt eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Rat fehlen, vernachlässigt die Frauenpolitik und pflegt nur aus Gründen des Machterhalts einen falschen Stil", meinte Berthold. Mit der letzten Bemerkung zielte der Fraktionsvorsitzende auch auf einen "Klüngel" innerhalb des Stadtrates, den der OB und SPD-Fraktionschef Thomas Berrang mit Teilen von CDU und SPD aufgebaut hätten.

In Gesprächen mit Hans Wagner, die vor und nach der OB-Wahl stattgefunden hätten, hat die grüne Führungsriege trotz inhaltlicher Diskrepanzen hingegen über Fragen des Führungsstils hinaus eine große Schnittmenge ausgemacht. So habe der unabhängige Kandidat den Grünen mehrere Zusagen gegeben: unter anderem einen Bürgerhaushalt, eine Überführung des Stiftungsvereins in eine Bürgerstiftung, einen städtischen Energiemanager sowie neue Akzente für die Biosphäre. Auch an dem vertraglich inzwischen fixierten Projekt Baumwollspinnerei wolle Wagner nicht rütteln.

Gelassen sehen die Grünen unterdessen, dass ihre Positionierung in der Stichwahl die künftige Stadtratsarbeit erschweren könne. Berthold: "Innerhalb der Jamaika-Koalition findet schon länger kein Dialog mehr statt und nach der OB-Wahl müssen im Stadtrat ohnehin neue Bündnisse gefunden werden." Die Grünen wollen dann wie bisher mit allen, die ebenfalls den politischen Stillstand beenden wollen, die Zusammenarbeit suchen. "Wir brauchen jetzt einen Neuanfang über Parteigrenzen hinweg", sagte Adam Schmitt.

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