4204 neue Orgelpfeifen klingen ab Allerheiligen in der Josefskirche

St. Ingbert. Es ist soweit: Die Orgel der St. Ingberter Pfarrkirche St. Josef erstrahlt in neuem Glanz. Wenn sie am 1. November um 17.30 Uhr geweiht wird, werden auch alle Gerüste verschwunden sein. Organist Markus Schaubel freut sich, endlich wieder auf der Orgel spielen zu können

 Markus Schaubel vor seinem Trauminstrument: Der Musiker zieht die Register der neuen St.-Josefs-Orgel bald wieder regelmäßig. Foto: ywi

Markus Schaubel vor seinem Trauminstrument: Der Musiker zieht die Register der neuen St.-Josefs-Orgel bald wieder regelmäßig. Foto: ywi

St. Ingbert. Es ist soweit: Die Orgel der St. Ingberter Pfarrkirche St. Josef erstrahlt in neuem Glanz. Wenn sie am 1. November um 17.30 Uhr geweiht wird, werden auch alle Gerüste verschwunden sein. Organist Markus Schaubel freut sich, endlich wieder auf der Orgel spielen zu können. "Unsere Orgel war vorher schon toll, jetzt ist der Klang einfach Wahnsinn", berichtet er beim Besuch unserer Zeitung strahlend. Der 39-jährige studierte Kirchenmusiker bezeichnet die Orgel in St. Josef als "Traum von Instrument" und sagt: "Ich kann mich glücklich schätzen." Diese wunderbar spätromantische Orgel sei nicht zu vergleichen mit einer neuen Orgel, auch wenn diese sicher auch gut seien. Auch von außen gefällt sie ihm gut. Er erklärt, dass der Orgelprospekt, also die Schauseite der Orgel, vom selben Bildhauer sei wie beispielsweise auch der Altar. Schaubel informiert, dass die Instandsetzung der 2007 dem Feuer zum Opfer gefallenen Orgel 650 000 Euro gekostet habe. "Ein Neubau hätte gut das Doppelte gekostet." Die Versicherung zahle ungefähr 600 000 Euro, die restlichen 50 000 Euro müsse die Pfarrei stemmen.Besonders freut es den 39-Jährigen, dass die Orgel nun 25 Röhrenglocken habe, die allesamt von Privatleuten gespendet worden seien. "Das hat nicht jede Orgel", schwärmt er. Die Orgelbau-Firma Hugo Mayer aus Heusweiler hat die Orgel wieder in Stand gesetzt. Teile der Orgel waren seinerzeit durch Hitzeeinwirkung der Löschwasser beschädigt worden. "Jetzt haben wir etliche neue Pfeifen.

" Das Gehäuse habe man ausführlich restaurieren müssen. Es war nicht nur verrußt, es waren auch einzelne Stücke abgebrochen. Der Spieltisch sei nur leicht beschädigt gewesen. Erfreulich sei, dass alles während der ganzen Zeit der Instandsetzung ziemlich glatt gelaufen sei. "Im Nachhinein hatten wir Glück im Unglück. Die Orgel steht heute schöner da als vorher." Die Intonation sei runder und einheitlicher.

Schaubel erklärt, dass die Orgelbauer sich mit der Tongebung jede der 4204 Pfeifen beschäftigt haben. Fast liebevoll dreht der Organist sich zu seiner Orgel, als er sagt: "Es ist eine Freude, die Orgel anzuschauen - es ist ein ganz tolles Bild." Vor allem entdecke er so kurz vor Toresschluss jeden Tag eine Kleinigkeit, die gemacht sei. Die Lautsprecher hängen, die Liedanzeige ist gemacht - Schritt für Schritt rückt man dem großen Tag der Weihe ein kleines Stückchen näher.

Die Orgel von St. Josef weiht Domkapitular Peter Schappert am 1. November um 17.30 Uhr. Ein Orgelkonzert, begleitet vom Kirchenchor und der Bergkapelle, schließt sich an.

Hintergrund

Die Pfarrkirche St. Josef erhielt 1894 ihre erste Orgel. Das zweimanualige pneumatisch gesteuerte Instrument mit 36 Registern lieferte die Orgel-Fabrik von H. Voit & Söhne in Durlach. 1933 wurde das Instrument wegen häufigen Störungen und ein dem Zeitgeschmack nicht mehr entsprechendes Klangbild von der Firma Späth/Ennetach-Mengen umgebaut. 1988 fertigte die Firma Hugo Mayer/Heusweiler neue Mixturen an, die dem spätromantischen Klangbild des Instruments gerechter werden. Die Orgel hat heute 60 Register mit 4204 Pfeiffen. red

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