Kindertagesstätte wird eingeweiht

Biesingen. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Biesinger Schulhaus als eines der wenigen im Stadtgebiet schadlos, Trümmer konnten vermieden werden. Doch zu Beginn der 1950er Jahre entstanden in den Nachbarorten neue und vor allem moderne Schulhäuser. Biesingen musste jedoch mit dem 1911 errichteten Bauwerk vorlieb nehmen

 Nach dem Umbau zur Kita präsentiert sich das 100 Jahre alte Schulhaus in Biesingen mit neuem Eingang. Foto: Hans Hurth

Nach dem Umbau zur Kita präsentiert sich das 100 Jahre alte Schulhaus in Biesingen mit neuem Eingang. Foto: Hans Hurth

Biesingen. Den Zweiten Weltkrieg überstand das Biesinger Schulhaus als eines der wenigen im Stadtgebiet schadlos, Trümmer konnten vermieden werden. Doch zu Beginn der 1950er Jahre entstanden in den Nachbarorten neue und vor allem moderne Schulhäuser. Biesingen musste jedoch mit dem 1911 errichteten Bauwerk vorlieb nehmen. Um dessen Erhalt zu sichern, hatte die Gemeinde beträchtliche Summen aufzuwenden. Besonders der ungewöhnlich hohe Dachstuhl war vom Holzwurm befallen, auch Stürme hoch auf der Höhe setzten dem Dachgebälk zu.Die steigende Zahl der Schulkinder ließ bei den Verantwortlichen zu Beginn der 1960er Jahre an eine Erweiterung der Schule denken, auch die sanitären Anlagen waren in die Jahre gekommen und bedurften einer Erneuerung. "Es gab also Gründe genug, auch in Biesingen einen völligen Neubau in Angriff zu nehmen. Aber dieses Unterfangen war nicht so einfach. Einmal, weil der berühmte Kirchenbaumeister Professor Bosslet das Schulhaus geplant hatte und weil das hohe Dach zusammen mit der weithin sichtbaren Pfarrkirche ein Wahrzeichen des Dorfes war", erinnert sich Heimatforscher Benno Boßlet. Doch die politischen Gremien plädierten immerhin für einen Erweiterungsbau mit Mauerwerk aus Sandstein. Unter Bauführung von Benno Bosslet wurden dann die Erd-, Mauer-, Beton- und Stahlbauarbeiten ausgeführt, für die Außenfassade fanden Bundsandsteine aus Ommersheim und Breitfurt Verwendung. Im Winter 1959/60 konnte der Schuldienst wieder aufgenommen werden, 190 Kinder wurden unterrichtet. Infolge einer Schulreform wurde die Biesinger Grundschule 1972 geschlossen, die schulpflichtigen Kinder besuchten die Schulen von Aßweiler und Ballweiler.

Am längsten, nämlich 29 Jahre, unterrichtete in Biesingen Lehrer Eduard Bohr (1945 bis 1972). Ab Mitte der 1970er Jahre war die Kindertagesstätte in der Schule untergebracht, bis in diese Tage hinein war die Kita Mariä Himmelfahrt wegen des Umbaus im Untergeschoss der Turnhalle Hölschberg untergebracht. In der neuen Kita können bis zu 60 Kinder in drei Gruppen betreut werden, in der Krippe stehen zehn Plätze zur Verfügung.

Die Fassade des Biesinger Schulhauses hat bis heute 100 Jahre nahezu unbeschadet den äußeren Einflüssen widerstanden, sie wird auch für die künftige Nutzung als Kindertagesstätte prägend sein.

Auf einen Blick

Die Einweihung findet an diesem Sonntag, 23. Oktober, statt. Beginn ist um 9.30 Uhr mit einer Eucharistiefeier in der Pfarrkirche St. Anna, um elf Uhr wird die Kita von Dekan Pirmin Weber eingeweiht. hh

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