Geschichte und Geschichten

Rentrisch. Die Rentrischer Heimatgeschichtler luden in die neue Rentrischer Heimatstube im Restaurant Zum Kulturhaus ein. 23 Gäste kamen zum ersten Stammtisch und erzählten, zeigten Bilder und brachten zu den Themen "Mundart, Uz- und Necknamen oder Zeitgeschichte 1933 bis 1945" neue Erkenntnisse oder bestätigten schon Wissen, das aus anderen Erzählungen bekannt war

Rentrisch. Die Rentrischer Heimatgeschichtler luden in die neue Rentrischer Heimatstube im Restaurant Zum Kulturhaus ein. 23 Gäste kamen zum ersten Stammtisch und erzählten, zeigten Bilder und brachten zu den Themen "Mundart, Uz- und Necknamen oder Zeitgeschichte 1933 bis 1945" neue Erkenntnisse oder bestätigten schon Wissen, das aus anderen Erzählungen bekannt war. Zur Dokumentation wurde eine umfangreiche Bildserie ausgestellt, die in den kommenden Wochen während der Öffnungszeiten (elf bis 14, 17 bis 23 Uhr) besichtigt werden kann. Karl-Heinz Dewald, Vorsitzender des HAK (Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis Rentrisch), begrüßte stellvertretend für alle Teilnehmer einen weiblichen Rentrisch-Fan aus Stuttgart, den ältesten männlichen Bewohner des Ortsteils, Oskar Pieter und den Ortsvorsteher Dieter Schörkl. Bald wurde geschwätzt, wie es in Rentrisch seit vielen Jahrhunderten üblich ist. Schließlich war man "oof em Renn Trisch", wie es schon auf den Landkarten des 18. Jahrhunderts festgeschrieben ist. Alte Orts(teil)namen, wie "Bubbesberg, Zigarrenberg, Dreckloch oder D-Zug" wurden lokalisiert und neue Orts(teil)namen, wie "Kängeruhviertel" wurden für kommende Generationen festgehalten. Aber auch Neck-Familiennamen, wie "Bawwets, Malier, Sahre, Hinkelsneschder, Gescheidscher oder Millichwieser" und die Entstehung von persönlichen Uznamen, wie "Lade-Peter, Speckfritz, de kleen Oskar, Eichhörnche, Lachsack, Bensel, Ziggelsches-Metzjer oder Bremme-Förschder" wurden humorvoll beleuchtet. Über die Zeitgeschichte 1933 bis 1945 wurde erzählt und sogar diskutiert. Geschichten vom Bau der Westwallbunker, persönlichen Erlebnissen während den Evakuierungen (Geburten, Todesfälle, Rückkehr), über das Leben in der "Roten Zone", von militärischen Einquartierungen deutscher und französischer Soldaten oder über Nachkriegserlebnisse (Rentrischer Gefangenenlager der TAFTO im ehemaligen Burbacher Wasserwerk) konnten per Tonband archiviert werden. Beim ersten Stammtisch wurden erste unbekannte Bilder gezeigt, so auch ein Luftbild aus der Zeit 1943/44, welches für Wochen die Arbeit der Heimatforscher bestimmen wird. Abschließend wurde nochmals das Buch über "Rentrischer Familien" vorgestellt. Alle Teilnehmer stellten fest, dass der erste Stammtisch eine runde Sache war und dass man als Werber für die kommenden Stammtische überzeugt wurde. Der nächste Stammtisch, zu dem schon jetzt jeder herzlich eingeladen wird, findet Ende Februar 2010 statt. redWer persönliche Bilder und Berichte über Rentrisch zur Verfügung stellen möchte, kann sie montags ab 17 Uhr direkt beim HAK oder beim Wirt der "Heimatstube" beziehungsweise der Geschäftsstelle der Kreissparkasse Saarpfalz in Rentrisch abgeben. Telefonisch ist der HAK unter (06894) 350 37 zu erreichen.

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