Geschichte im Kalender verpackt

Rohrbach. "Heimat ist da, wo ich verstehe und verstanden werde." Der Spruch des Philosophen Karl Jaspers ziert das bunte Deckblatt des neuen Heimatkalenders 2010, den die Rohrbacher Heimatfreunde am Dienstagabend der Öffentlichkeit vorstellten

Rohrbach. "Heimat ist da, wo ich verstehe und verstanden werde." Der Spruch des Philosophen Karl Jaspers ziert das bunte Deckblatt des neuen Heimatkalenders 2010, den die Rohrbacher Heimatfreunde am Dienstagabend der Öffentlichkeit vorstellten. Zahlreiche Interessierte waren neugierig im Archivraum im ehemaligen Rathaus in der Bahnhofstraße erschienen, um die diesjährigen Motive zu sehen. Vielmehr noch: die Erklärungen zu den zwölf Fotos zu hören und in Erinnerungen an längst vergangene Zeiten zu schwelgen. Seit rund 20 Jahren geben die Geschichtsfreunde immer zum Weihnachtsmarkt einen Kalender heraus. Das sei schon zur guten Gewohnheit geworden, verriet Werner Schmitt, einer der Archivmitarbeiter. Immer dienstagabends, wenn sich der "harte Kern" des rund 160 Mitglieder zählenden Vereins das Jahr über trifft, kommen die Ideen zustande, welche Bilder man für den Kalender nimmt. Bürger bringen historische Aufnahmen vorbei, und Gisela Fuhr, Maire-Luise Lott-Weißer, Rosemarie Wagner sowie Werner Schmitt schmieden dann die Pläne für das in einer Auflage von 250 Stück erscheinende Kalendarium. Am ersten Advent zum Rohrbacher Weihnachtsmarkt - keinesfalls früher, so will es die Tradition - wird das Druckwerk für acht Euro zum Kauf angeboten. Damit der Kaufreiz noch größer wird, hatte der Vereinsvorsitzende Kurt Wachall am Dienstag alle Fotos erläutert. Eingerahmt hingen sie an der Wand des Archivraums. Nach und nach erläuterte Wachall die Abbildungen und zeigte manche gar in den Händen haltend den Besuchern. Viele erkannten Personen, die auf den Fotos in schwarz-weiß abgebildet waren. "Uns war wichtig zu zeigen, was heute nicht mehr da ist", beschrieb Schmitt die Intention der Heimatforscher. Oft steht etwas ganz anderes an der Stelle des Gebäudes, welches der Kalender zeigt. Auch so mancher Rohrbacher weilt heute nicht mehr unter der Gemeinschaft. Genau wie der ehemalige Werksfotograf des Unternehmens Heckel, Ludwig Wagner. Den Hinterbliebenen ist man zu großem Dank verpflichtet, da sie Fotos von ihm zur Verfügung gestellt hatten. Spannend ist das Januar-Motiv: eine Luftaufnahme von 1960, die den Ort noch ohne das Unternehmen Festo zeigt. Auch ein kleines Rätsel ist in das Druckwerk integriert: Der April zeigt eine "romantische Ecke", offenbart aber nicht, wo das Gebäude steht. Zu neugierigen Fragen führte das Juni-Motiv. Es zeigt den Kinderfestumzug zum Stampesfest im Juni 1969. Damals trugen die Kleinen Styroporfiguren von Rohrbacher Utznamen durch die Straßen.

Auf einen BlickDer Rohrbacher Heimatkalender wird am 28. und 29. November beim Rohrbacher Weihnachtsmarkt verkauft. Vorbestellungen ab sofort bei Kurt Wachall, Tel. (06894) 522 87. Nach dem Weihnachtsmarkt gibt's den Kalender bei der Rohrbacher Buchhandlung Graf. jma

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