Relikt aus St. Ingberts Geschichte Der Dreibannstein steht jetzt im Rohrbacher Bürgerhaus

Rohrbach · Er beschreibt die Grenzen zwischen drei St. Ingberter Stadtteilen. Es gibt zwei Exemplare: Eine Nachbildung und das Original.

 Ortsvorsteher Roland Weber mit dem historischen Dreibannstein, der jetzt im Vorrraum des Rohrbacher Bürgerhauses zu sehen ist.

Ortsvorsteher Roland Weber mit dem historischen Dreibannstein, der jetzt im Vorrraum des Rohrbacher Bürgerhauses zu sehen ist.

Foto: Reinhard Gehring

Der Dreibannstein, der die Banne von St.Ingbert, Rohrbach und Hassel markiert, steht auf der Höhe des Kahlenberges unweit des Starkstrommastes. Er wurde bereits in der Landesaufnahme von Tileman Stella aus dem Jahr 1564 erwähnt. Seine Original-Inschrift lautet: „Dieser marckstein steht oben auff dem Kalenberg, im walt, hat ein creutz unnd zaichen unn schaidet Hasell, Rorbach unnd S. Ingebert“. Im 18. Jahrhundert wurde dem Stein die Nummer 13 bei der Begehung der Grentze zwischen der Grafschaft von der Leyen (St.Ingbert) und dem Herzogtum Pfaltz Zweibrücken ( Rohrbach) zugewiesen: „von diesem Berg unter etwas weniges linker Hand 21 Rth.7 Schuh zu dem 13. Stein, welcher von angeführter Maßen, Haßler, Rohrbacher und St. Ingbrechter Bann scheidet. Von diesem Stein wendet sich die Grentze plötzlich linkerhand vollkommen östlich und gehet durchaus in gerader Richtung....“ Der Dreibannstein trug zwei Steinnummern, nämlich Nummer 13 in der Zählweise der Grenze St. Ingbert-Hassel vom Rothenkopf ( Nr. 1) zum Kahlenberg (Nr. 13) von West nach Ost und die Nummer 18 in der Zählweise der Grenze Rohrbach-Hassel von Ost nach West.

Nachdem der Stein aus dem 18. Jahrhundert bei den Bauarbeiten am Starkstrommast abhanden gekommen war, wurde von den Heimatvereinen St .Ingbert, Hassel, Rohrbach und den Kahlenbergfreunden Rohrbach 2017 ein neuer Dreibannstein gesetzt und feierlich zu den Klängen des Musikvereins Rohrbach von den Ortsvorstehern und dem Umweltminister Reinhold Jost eingeweiht. Die Akteure, die dafür sorgten, dass der neue Grenzstein punktgenau vermessen und an seinem alten Standort neu errichtet worden war, waren Günter Weiland (Rohrbacher Kahlenbergfreunde), Ortsvorsteher Roland Weber, Martin Blug (Firma Blug Söhne, Niederwürzbach), Konrad Weisgerber und Rainer Henrich (die Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins St. Ingbert), Stadtarchivar Dieter Wirth (Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Hassel), Karsten Seel (Firma Werny), Klaus Spang (Mitarbeiter der Firma Blug), Lukas Greiner (Firma Werny) sowie Artur Klein (Heimat- und Verkehrsverein St. Ingbert).

Ein Jahr später tauchte bei Bauarbeiten der stark geschädigte alte Stein aus dem 18. Jahrhundert wieder auf. Artur Klein vom Heimat und Verkehrsverein St. Ingbert hatte den Stein unterhalb des Kahlenbergs auf der Hasseler Seite gefunden und geborgen. Nachdem Klein den Rohrbacher Ortsvorsteher Roland Weber über den Fund informiert hatte, plante man gemeinsam dessen neuen Standort. Der Heimatkundler Artur Klein sorgte noch für einen ordentlichen Sockel für den gefundenen alten Dreibannstein. Allerdings verstarb Artur Klein im Februar 2020. Roland Weber hatte nun in den vergangenen Wochen nach fachlicher Beratung durch den Steinmetz Jürgen Blog aus Niederwürzbach den alten Grenzstein mehrmals gereinigt und mit seinem ehemaligen Mitarbeiter „Benno“ gemeinsam an den neuen Standort transportiert und auf einen neuen Sockel gestellt.

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