Habkirchen/Frauenberg Adventsfenster in Habkirchen und Frauenberg

Habkirchen/Frauenberg · „Bonsoir“, „Salut“, „Hallo, guten Abend“ – so begrüßen sich Saarländer und Lothringer allabendlich im Advent bei den Treffpunkten an den 24 Adventsfenstern in Habkirchen und Frauenberg.

 Vor dem Adventsfenster der Bäckerei in Frauenberg stehen Elisa Lagaly (links) mit ihrem Sohn Luke und Anne Kany mit ihrer Tochter Lioba. Sie haben das grenzüberschreitende Projekt des deutsch-französischen Advents in Habkirchen und Frauenberg initiiert.

Vor dem Adventsfenster der Bäckerei in Frauenberg stehen Elisa Lagaly (links) mit ihrem Sohn Luke und Anne Kany mit ihrer Tochter Lioba. Sie haben das grenzüberschreitende Projekt des deutsch-französischen Advents in Habkirchen und Frauenberg initiiert.

Foto: Anne Kany

Mittlerweile finden sich in vielen Dörfern des Bliesgaus Initiativen, wo sich Menschen treffen, gemeinsam singen, bei einer duftenden Tasse Glühwein, einem kühlen Bier oder anderen Kaltgetränken Gedichte vortragen oder sich Geschichten erzählen. So auch erstmals direkt an der Grenze.

Dies und jenseits der bekannten Freundschaftsbrücke begegnen sich bis Heiligabend Menschen beider Nationalitäten. „Die beiden Dörfer funktionieren zusammen,“ so die Habkircherin Elisa Lagaly, die gemeinsam mit ihrer französischen Freundin Anne Kany die Idee zu dieser neuen binationalen Aktion hatte. „Nach der Covid-Pandemie und der Schließung der Grenzen können sich die Bewohner wieder treffen. Wir möchten uns bei allen Teilnehmern bedanken“, betont Anne Kany. „Wir waren überwältigt von der Resonanz und hätten noch mehr Adventsfenster vergeben können, doch es waren keine Tage mehr vorhanden“, ergänzt Lagaly bei ihrer ermutigend positiven Zwischenbilanz und fügt hinzu, dass man sich vor allem darüber freue, dass in der schweren Coronazeit wieder Gelegenheiten existieren, zu zeigen, wie gut die deutsch-französische Freundschaft funktioniert. Die Menschen hätten sich mit „unfassbar“ viel Herzblut auf die Zusammenkünfte vorbereitet, die immer um 17 Uhr beginnen.

Geboren wurde alles aus einem Gespräch mehrerer Mütter. Schon länger wurde darüber nachgedacht, diese Aktion zu starten. Die Dorfbewohner und vor allem die Kinder sollen sich an beleuchteten Fenstern, an Häusern oder gar an einem beleuchteten Wohnwagen andere Gleichaltrige treffen. Es geht über alle Generationsgrenzen hinweg, da auch der Habkircher Jugendclub dabei sein wird. Er wird Samstag, 17. Dezember, sein Adventsfenster präsentieren und danach mit einer Clubparty weitermachen. Der Erlös wird gespendet. Der grenzüberschreitende Adventskalender wurde in der Habkircher Annastraße aufgeschlagen und wenig später folgte die Premiere in Frauenberg am Schaufenster der Bäckerei „Aux Grains de Folie“. Dort hatte Pascale Herter sein Schaufenster bemalt. Gekommen waren Besucher von beiden Seiten der Blies. Es folgten und folgen 18 Adventsfenster in Habkirchen und noch vier in Frauenberg.

Sympathische Begleiterscheinung der Veranstaltungen ist auch, dass sich bei diesen Gelegenheiten Menschen treffen, die sich bedingt durch die Einschränkungen der Coronazeit noch gar nicht oder schon lange nicht mehr gesehen haben. „So kommt es vor, dass Personen bei einem stehen, die im Dorf wohnen, vor einiger Zeit zugezogen sind, die man nicht kennt und beim Adventsfenster kennenlernt“, so Lagaly. Nach Weihnachten will man Bilanz ziehen. „Ich bin mir sicher, dass wir auch im kommenden Jahr die Aktion wiederholen und bin gespannt, was sich daraus entwickelt.“

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