Integration wird gelebt
Homburg · Im Jahr 1986 wurden die Blieskasteler Werkstätten im Rahmen der psychiatrischen Vollversorgung im Saarland vom Caritasverband in der Diözese Speyer gegründet. Auch heute hat hier jeder seinen Platz.
Die Blieskasteler Werkstätten feierten an zwei Tagen ihr 30-jähriges Bestehen. Bei einem Tag der offenen Tür gab es Einblicke in den laufenden Betrieb, bei einem Festakt Lob und Anerkennung für Beschäftigte und Mitarbeiter. Geschäftsführer Walter Steinmetz und Werkstattleiterin Eva Paulus begrüßten besonders Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer. "Jeder hat Talente, auch die 120 Menschen in Lautzkirchen haben Talente, die sie einsetzen wollen. Die Menschen können trotz ihrer Krankheit zeigen, was sie draufhaben, wir finden hier eine echte Talentschmiede", so Hundemer. Die Werkstatt wurde 1986 im Rahmen der psychiatrischen Vollversorgung im Saarland vom Caritasverband für die Diözese Speyer gegründet und bestand zunächst aus vier Gebäuden. Mit den Jahren wurde umgebaut und modernisiert. Die Geschichte der Werkstätten wurde lebendig und anschaulich näher gebracht von sechs Beschäftigten, von denen Ute Bayer 1986 die erste von damals 60 Beschäftigten war. 20 Jahre ist Erika Anna dabei. 2004 wurden die festen Arbeitsgruppen durch flexible ersetzt und Christian Schuhmacher ist seitdem als begeisterter Gartenbauer dabei. Nach vielen Versuchen auf dem ersten Arbeitsmarkt schaffte Alexander Decker es 2011 zum Fuhrparkmeister und in diesem Jahr schloss Sandra Krause erfolgreich ihre Berufsausbildung ab. Bernd Seiwert, Abteilungsleiter beim Sozialministerium, bezeichnete die Blieskasteler Werkstätten als Vorzeigeeinrichtung in Deutschland. "Die dezentrale Einrichtung mit ihren Angeboten ist wichtig, damit die berufliche Eingliederung vorangebracht wird, ebenso die Teilhabe Bildung und die unabhängige Beratung."
Astrid Schäfer, Teamleiterin der Arge Saarland, bezeichnete das Jubiläum als einen Erfolg für das Engagement mit und für Menschen mit Beeinträchtigung und Brigitte Adamek-Rinderle, Beigeordnete der Stadt Blieskastel, stellte das gute Verhältnis der Werkstätten zur Stadt heraus. "Es ist normal, verschieden zu sein", zitierte sie Richard von Weizsäcker und wies darauf hin, dass sich die Zahl der Arbeitsplätze verdoppelte.
"Jeder Buchstabe im Wort Werkstätten hat seinen besonderen Wert. So W wie Wertschätzung, R wie Respekt, S wie Selbstbewusstsein, T wie Traum, Tatkraft oder Talente oder N wie Nachbarschaft." Aufträge mit hochwertigen Arbeitsplätzen und Arbeitsqualität zeichneten die Werkstätten im Industriegebiet aus, betonte Diethard Geber, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft behinderter Menschen. Werkstattratsvorsitzender David Schuler und Martin Mosler von der Mitarbeitervertretung stellten die Wertschätzung heraus, die Menschen mit Handicap in Blieskastel erfahren.
Ein Vortrag von Fachärztin Angelika Thönnes beendete die Feier, die vom eigens zum Jubiläum von Fachdienstleiterin Elisabeth Homberg gebildeten Werkstattchor eindrucksvoll umrahmt wurde. Betroffene, Angehörige, Fachleute und Betriebe nutzten den Tag der offenen Tür für Informationen über die Arbeit in den Blieskasteler Werkstätten im Stadtteil Lautzkirchen.
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Auf einen Blick Die Blieskasteler Werkstätten in Lautzkirchen bieten für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen 120 Arbeitsplätze . Ein multiprofessionelles Team aus 22 Mitarbeitern fördert und begleitet die Menschen. Die Werkstatt verfügt über ein modernes Produktportfolio: Abfüllen von trockenen fließenden Granulaten, registriert als Futtermittelunternehmen, Akten- und Datenträgervernichtung, Konfektionierung, Verpackung und Montage. hh
