Hilfe beim schnellen Internet

Homburg · Seit längerem bemüht sich die Stadt um ein flottes Datennetz – mit unterschiedlichem Erfolg. In Bruchhof-Sanddorf ist ein privater Netzanbieter dabei, für einen zügigen Weg ins Internet zu sorgen. An anderen Stellen haben die Unternehmen allerdings abgewinkt, etwas in Eigenregie zu tun. Hier will die Stadt nun auch finanziell helfen.

Wenn das Internet lahmt - und dies im wahrsten Sinne des Wortes -, dann ist das mittlerweile nicht mehr nur nervig. Für Geschäftsleute kann ein langsames Datennetz richtig schwierig werden, und immer wieder ist das sogar ein Negativpunkt, wenn es um einen Hauskauf geht.

In Homburg gibt es einige Stadtteile, in denen es beim Internet langsam zugeht, über einen entsprechenden flächendeckenden Ausbau verfügt die Stadt nicht. Das ist seit längerem bekannt - und die Verwaltung versucht, hier gegenzusteuern. Verschiedene Schritte wurden bereits getan: Eine Umfrage bei Privatleuten und Unternehmen in Jägersburg, Altbreitenfelderhof, Bruchhof-Sanddorf, Beeden, Schwarzenbach und Wörschweiler mittels Fragebögen, um eine realistische Einschätzung der Situation vor Ort zu bekommen, gehörte hier dazu. Deren Ergebnisse seien dann auch Telekommunikations-Unternehmen zur Verfügung gestellt worden, sagte Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff. Eine Firma habe Interesse gezeigt - jedoch lediglich an Bruchhof-Sanddorf und Wörschweiler. Voraussetzung für einen Ausbau waren dort dann wiederum eine bestimmte Anzahl an Vorverträgen. Das habe in Bruchhof-Sanddorf geklappt: Hier sei das Unternehmen nun in Eigenregie aktiv. In Wörschweiler seien nicht ausreichend Verträge zustande gekommen.

Nun will die Stadt aber nicht locker lassen und weiter versuchen, dass auch Beeden, Jägersburg und Schwarzenbach schnelles Internet bekommen. Darum ging es am Mittwochnachmittag im ständigen Vergabeausschuss. Dieser beschloss, so Kruthoff, die nationale Ausschreibung, um einen Telekommunikationsanbieter mit der Bereitstellung von Breitband-Teilnehmeranschlüssen zum Internet mit Bandbreiten von grundsätzlich 50 Megabit pro Sekunde in diesen Stadtteilen zu beauftragen. Diese Ausschreibung erfolge, so Kruthoff, gemeinsam mit der Ego Saar, dem Zweckverband Elektronische Verwaltung für saarländische Kommunen. Eines scheint auch klar: Ganz auf eigene Kappe wird das in den genannten Ortsteilen wohl keine Firma machen. Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer habe bei verschiedenen Telekommunikations-Unternehmen angefragt, ob sie nicht doch Interesse hätte, dort in Eigenregie tätig zu werden. Es sei aber von keinem Unternehmen signalisiert worden, dass sie hier einen "kostenlosen marktgetriebenen Breitbandausbau" machen wollten. Nun geht Homburg einen anderen Weg und will sich auch finanziell beteiligen mit geschätzt etwa 100 000 Euro, heißt es in der Sitzungsvorlage. Kruthoff: "Wir sind zuversichtlich, dass wir dann Firmen finden, die schnelles Internet verlegen." Der Zuschuss der Stadt werde im Grunde auch nur daher fällig, "weil wir von den Unternehmen eine Kompletterschließung möchten". Es sollten in den Stadtteilen keine Lücken entstehen oder bleiben, weil vielleicht etwas abseits liegende Gebäude nicht erschlossen werden, da sich Aufwand und Nutzen nicht rechneten.

Fördermittel wiederum vom Land zu bekommen, "wäre für unseren Einsatz möglich, vermutlich kommt es in diesem Fall aber nicht zum Tragen, weil wir unter der Grenze dessen liegen, was gefördert wird", so Kruthoff weiter.

Der Weg der finanziellen Flankierung wurde jetzt zwar eingeleitet. Doch Haupt- und Finanzausschuss oder vermutlich der Stadtrat müssten noch einmal gehört werden - wenn die Entscheidung anstehe, welche Firma den Auftrag erhalte, erläuterte Kruthoff. Die Stadt geht von einer Umsetzung im kommenden Jahr aus, hieß es. Glasfaserkabel ermöglichen schnelles Surfen im Internet . Foto: dpa/Julian Stratenschulte

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