„Mundart ist die Sprache, in der ich denke“

Homburg · Homburg/Zweibrücken. Warum Blues Himmel auch auf ihrem neuen Album der Mundart treu bleiben, erläutert Gitarrist und Sänger Michael Wack im Gespräch mit SZ-Mitarbeiterin Janina Schlicht. Wack ist seit vielen Jahren auch in der Region Homburg bei Freunden des Blues kein Unbekannter.

 Michael Wack mit Ukulele. Foto: Max Weber/privat

Michael Wack mit Ukulele. Foto: Max Weber/privat

Foto: Max Weber/privat

Mit "Sa Mo So" veröffentlicht die Zweibrücker Mundart-Band Blues Himmel am Samstag, 5. Dezember, ihre sechste Studio-CD. Die neuen Lieder werden die sechs Musiker zusammen mit einigen Gastmusikern wie Barbara Müller am Akkordeon oder der acht-köpfigen Trommelgruppe Magic Tam Tam beim CD-Release-Konzert live spielen. "Die letzte CD erschien Ende 2009. Nach der Veröffentlichung habe ich sofort begonnen, die ersten Ideen für eine neue Platte zu sammeln. Und diese Stücke feiern dann Premiere", freut sich Sänger Michael Wack, die elf neuen Tracks dem Publikum vorzustellen. Wack ist auch im Raum Homburg kein Unbekannter

Neben den beiden Instrumentalstücken "Am Horizont" und "Mei Traum", erzählen die Songs der neuen CD auch viele Geschichten. So wollen Blues Himmel ihre Hörer mitnehmen auf Reisen, etwa mit dem Titel "Alte Krieger" auf eine Harley-Tour durch den Südwesten der USA. Bei "Venezia" beschreibt die Stimme des Bassisten Andrea Tognoli, der Zweibrücken auch durch die Formation Trio Finale XL bekannt ist, das Flair der italienischen Stadt, fernab von Touristen-Hotspots - in italienischer Sprache. Die meisten Titel sind aber, typisch für Blues Himmel, inspiriert von Alltagssituationen und werden im Pfälzer Dialekt wiedergegeben. So erinnert der Titelsong "Sa Mo So" musikalisch an eine zähe Konversation zwischen einem verheirateten Paar. Bei "Ich waat uff dich" kommt eine original Hammond-Orgel von 1966 zum Einsatz. Hier spielen die Musiker darauf an, wie manchmal im Alltag die Zeit vergessen wird. Bei "Ohne Innen kenn Auße" geht es um Zwischenmenschliches, und mit "De Syndikus" vertonen Blues Himmel eine alte Zweibrücker Geschichte aus dem Buch "Sagen des Zweibrücker Landes". Ein "Geburtstagslied" ist auch zu hören. Aber auch ernste Themen finden Platz auf dem neuen Album: So geht es bei "Unn es laaft" um neue Techniken, und in dem Song "Eijoh" verarbeitet die Band ihre Eindrücke zur aktuellen Flüchtlingskrise. Dabei erzählen sie in traurigen Strophen die Geschichten, die man aus den Nachrichten kennt, während die Trommelgruppe Magic Tam Tam im Refrain durch einen Samba-Rhythmus Hoffnung und Tatendrang bei den Hörern wecken will.

"Beim Konzert in der Festhalle werden wir alle Songs der CD spielen. Aber im Anschluss wird es sicherlich auch noch einige bekannte Stücke von früheren Alben geben", verrät Michael Wack. "Ein Premierenabend ist für Band und Publikum immer etwas Einmaliges. Deshalb war es für uns wichtig, dass das Konzert von einer passenden Vorgruppe eröffnet wird", erklärt Wack.

blues-himmel.de

dynamitedaze.de

Michael Wack mit Ukulele. Foto: Max Weber/privat

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