Wandel als Chance für Unternehmen und Beschäftigte

Homburg · Einig war man sich darüber, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse: IG Metall und SPD waren der Meinung, dass man Risiken und Ängsten nur mit Unternehmen und Beschäftigten gemeinsam begegnen könnte.

 Bei der Podiumsdiskussion: IG-Metall-Bevollmächtigter Werner Cappel, INA-Schaeffler-Betriebsratsvorsitzender Salvatore Vicari und Staatssekretär Jürgen Barke (von links). Foto: Jan Eric Rippel/SPD

Bei der Podiumsdiskussion: IG-Metall-Bevollmächtigter Werner Cappel, INA-Schaeffler-Betriebsratsvorsitzender Salvatore Vicari und Staatssekretär Jürgen Barke (von links). Foto: Jan Eric Rippel/SPD

Foto: Jan Eric Rippel/SPD

"Das Saarland ist ein Industrieland - und das soll auch so bleiben", betonte Wirtschafts-Staatssekretär Jürgen Barke in einer Podiumsdiskussion, zu der der SPD-Stadtverband Homburg gemeinsam mit der IG Metall ins Siebenpfeifferhaus eingeladen hatte. Deshalb habe Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger die Kampagne "Saarland Industrieland. Wie wir mit Industrie Zukunft gewinnen" gestartet.

In seinem Statement bekräftigte Barke, es komme jetzt darauf an, gemeinsam die Weichen richtig zu stellen, damit der Wandel in der Arbeitswelt zur Chance für Unternehmen ebenso wie für Beschäftigte werde. "Dabei muss der Mensch im Mittelpunkt stehen", Risiken und berechtigten Ängsten könne man nur begegnen, indem Unternehmen und Beschäftigte den Fortschritt gemeinsam gestalteten, so der Staatssekretär. Im Koalitionsvertrag stünden die Prinzipien "Gute Arbeit, wettbewerbsfähige Unternehmen und moderne Personalentwicklung" im Vordergrund, wurde er in einer Mitteilung der SPD weiter zitiert.

Wie Barke bekräftigten auch IG-Metall-Bevollmächtigter Werner Cappel und der Betriebsratsvorsitzende von INA-Schaeffler, Salvatore Vicari, Priorität müsse die Eindämmung atypischer Formen von Arbeit, von Werkverträgen und Leiharbeit, Niedriglohnsektor, geringfügiger Beschäftigung, unbezahlter Praktika und befristeter Arbeitsverträge haben. Das deutsche Modell der Mitbestimmung müsse genutzt werden, um diese Ziele partnerschaftlich zu erreichen. Es gelte, die Arbeitsplätze, die gesamte Arbeitswelt der Zukunft gemeinsam zu gestalten. Die Digitalisierung der Wirtschaft werde immer mehr individuelle Daten in Echtzeit produzieren. Was in der Produktion intelligente Lösungen ermögliche, berge aber zugleich Risiken. Die Speicherung dieser Daten sowie die Analyse und die Verwertung brächten neue Herausforderungen mit sich. Insbesondere bei diesem Thema müsse der Fokus auf den Rechten der Beschäftigten liegen.

Beim Thema "Cybersicherheit" sollten der Teilaspekt "Arbeitnehmerdatenschutz" beleuchtet, Lösungswege aufgezeigt und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden. "Für die Digitalisierung der Industrie brauchen wir zum einen hoch qualifizierte Arbeitnehmer , die den technologischen Wandel in die Praxis umsetzen können. Aber wir brauchen auch neue Formen der Mitbestimmung, um die ökonomischen und sozialen Folgen dieses Wandels im Sinne der Menschen zu gestalten", erklärte Cappel. Das Schlagwort "Industrie 4.0" sei in den saarpfälzischen Betrieben längst keine Science Fiction mehr, sondern in vielen Ansätzen bereits Realität. Was man hier begonnen habe, sei keine vierte industrielle Revolution, sondern eine Evolution, bemerkte Vicari. Wie seine Vorredner forderte er die Arbeitnehmervertreter in der Metall- und Elektroindustrie auf, sich schon heute in die konkrete Gestaltung der Arbeit einzumischen. Bei der Podiumsdiskussion: IG-Metall-Bevollmächtigter Werner Cappel, INA-Schaeffler-Betriebsratsvorsitzender Salvatore Vicari und Staatssekretär Jürgen Barke (von links). Foto: Jan Eric Rippel/SPD

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