Handball-Saarlandpokal Krallen sich die Wölfe ein Final-Ticket?

Diefflen/Merzig · Drei Mal Oberliga, vier Mal Saarlandliga, eine Absage: Am Samstag und Sonntag spielen sieben Handball-Mannschaften um den Einzug in das Finalturnier des Saarlandpokals.

  Merzigs Kreisläufer Marcel Rudolph hatte sich riesig auf das Halbfinal-Turnier gefreut. Wegen einer Platzwunde ist er aber zum Zuschauen verurteilt.

Merzigs Kreisläufer Marcel Rudolph hatte sich riesig auf das Halbfinal-Turnier gefreut. Wegen einer Platzwunde ist er aber zum Zuschauen verurteilt.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz.www.digfot.de

Packende Duelle und Tore satt gibt es in diesen Tagen nicht nur bei der 14. Handball-Europameisterschaft. Weltklasse-Spieler wie dort gehen in der Sporthalle Diefflen und der Thielspark-Halle Merzig zwar nicht an den Start. Die Spiele der Saarlandpokal-Halbfinals dürften die Handball-Fans aus der Region dennoch begeistern. Ermittelt werden dabei jene vier Mannschaften, die an Ostermontag in der Joachim-Deckarm-Halle in Saarbrücken das Finale des Handball-Saarlandpokals austragen – und in die Fußstapfen der Handballfreunde Illtal treten.

Der Titelverteidiger aus dem Illtal hat auch diesmal die Chance auf den erneuten Finaleinzug. Der Oberligist muss sich beim ersten Turnier an diesem Samstag ab 14 Uhr in der Sporthalle Diefflen dem Liga-Rivalen HC Dillingen/Diefflen sowie den beiden Saarlandligisten TV Niederwürzbach und TV Merchweiler stellen. „Favorit aufgrund der Liga sind sicher Illtal und Diefflen“, sieht Jonas Denk, Trainer des Saarlandliga-Sechsten TV Merchweiler, keine Zweifel an der Rollenverteilung.

Vor heimischem Publikum will auch Ausrichter HC Dillingen-Diefflen endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern. In der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (RPS) hatten die Hüttenstädter bislang keinen Grund zum Jubeln. Nach 16 Spieltagen liegt der Liga-Neuling mit 2:30 Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Die Qualifikation für das Pokal-Finale am 13. April in Saarbrücken könnte ein Motivationskick sein. „Es würde in der Runde einen positiven Schub in die richtige Richtung geben. Stimmung und Trainingsbeteiligung waren zuletzt sehr gut“, sieht Sven-Malte Hoffmann gute Chancen auf ein Weiterkommen.

Klarer Favorit des HC-Interimstrainers ist aber der Oberliga-Fünfte HF Illtal, Diefflens Gegner im letzten Spiel des Tages um 18.30 Uhr. Den Saarlandligisten TV Niederwürzbach und TV Merchweiler traut Hoffmann auch einiges zu. „Das sind starke Teams, die es schaffen können. Wenn wir unsere Leistung abrufen, dürfte es aber machbar sein. Wir wollen vor eigenen Fans das Final-Ticket lösen. Das ist unser Ziel“, sagt Hoffmann. Die Spieldauer beträgt jeweils zwei Mal 20 Minuten.

Auf den Heimvorteil baut auch Trainer Marco Recktenwald einen Tag später in Merzig. Sein HSV Merzig-Hilbringen eröffnet das zweite Halbfinal-Turnier um 14 Uhr mit dem Duell gegen-Oberliga-Spitzenreiter SV Zweibrücken. Dabei ist der Saarlandliga-Vize klarer Außenseiter. Besonderheit: Nach der Absage von Saarlandliga-Tabellenführer TV Homburg kämpfen im Thielspark nur drei Teams um den Final-Einzug. Liegen die verletzungsgebeutelten Wölfe am Ende vor dem Liga-Rivalen SGH St. Ingbert, sind sie beim Final-Four dabei. Endturnier-Pflicht besteht für Recktenwald allerdings nicht. Wichtiger: „Wir wollen gut spielen und ich hoffe, dass sich keiner verletzt.“

Warum der TV Homburg absagte? „Wir haben keine spielfähige Mannschaft zusammen. Einige Spieler sind noch in Urlaub“, erklärt Jörg Ecker, Abteilungsleiter des TV Homburg. „Wir haben Anfang der Woche nochmal geschaut, was wir überhaupt zusammenkriegen. Aber es wäre bei ein paar Leuten geblieben.“

Während Zweibrücken als klarer Favorit in das Turnier startet, ist die Spannung für das Duell der Fünftligisten umso größer. Wenn auch der Liga-Vergleich klar zugunsten des Ausrichters endete (34:25). Der muss am Sonntag aber auf seinen Kapitän und Abwehrchef Marcel Rudolph verzichten. Der Kreisläufer zog sich bei der 27:31-Niederlage bei der HSG Nordsaar am vergangenen Samstag eine Platzwunde am Mund zu, die noch nicht verheilt ist. „Die Vorfreude in der Mannschaft ist natürlich da. Seit langem ist endlich wieder ein Pokalturnier in Merzig. Für mich ist es leider tragisch. Ich hab mich so gefreut, vor heimischem Publikum zu spielen, werde aber leider nur auf der Bank sitzen“, seufzt er.

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