Er prägte die Erwachsenenbildung

Homburg · Benno Wind hat die Homburger Volkshochschule maßgeblich zu dem gemacht, was sie heute ist: die beliebteste Bildungseinrichtung der Stadt. Benno Wind starb vergangene Woche im Alter von fast 89 Jahren.

Benno Wind, Studiendirektor und langjähriger Leiter der Homburger Volkshochschule, ist tot. Am 5. März wäre er 89 Jahre alt geworden. In St. Ingbert geboren, studierte er nach der Rückkehr aus englischer Kriegsgefangenschaft an der (damals noch in Homburg ansässigen) Universität des Saarlandes die Fächer Anglistik, Romanistik und Geographie.

1954 legte er sein zweites Staatsexamen fürs Lehramt an Gymnasien ab und begann am 7. Januar 1955 als Studienassessor am damaligen Homburger Knabengymnasium, dem späteren Saarpfalz-Gymnasium, zu unterrichten. Neben dem Unterricht am Gymnasium lag Benno Wind auch die Erwachsenenbildung am Herzen.

Deshalb unterrichtete er unmittelbar nach der Gründung der Homburger Volkshochschule im Jahr 1956 dort das Fach Englisch. Morgens Schule, abends Volkshochschule, das verschaffte dem jungen Lehrer damals ein volles Arbeitsprogramm. Stress kam dennoch nicht auf: "Wir waren jung, und die Arbeit in der Volkshochschule war eine pädagogische Genugtuung," sagte er einmal gegenüber unserer Zeitung. Ab 1970 gehörte er als Beisitzer dem Vorstand an, 1985 wurde er schließlich der Vorsitzende und Leiter der Homburger Volkshochschule. Fast 30 Jahre übte er dieses Amt aus.

Er sei "mit Leib und Seele in der Erwachsenenbildung tätig gewesen", hatte Benno Wind anlässlich seines 70. Geburtstages betont. Seine Beweggründe für dieses Engagement waren aus seiner Zeit heraus mehr als verständlich: Es habe ein riesengroßer Bildungs-Nachholbedarf der Menschen nach dem Krieg geherrscht, in den 60er Jahren waren bis zu 5000 Bildungshungrige an der VHS eingeschrieben.

Diesem Wunsch nach Bildung habe er nachkommen wollen, hatte Benno Wind immer betont. Viele Homburger Lehrer übernahmen damals Kurse: Literatur, Kunst, Musik, Medizin, Religion, Naturwissenschaft, Heimatgeschichte. Von Anfang an waren auch die Sprachen ein wichtiger Bestandteil. Bis in die 80er Jahre unterrichtete Benno Wind Englisch und sprang auch später noch ein, wenn ein Kursleiter erkrankt war. Die Trauerfeier für Benno Wind findet am Freitag, 20. Februar, um 15 Uhr auf dem Homburger Hauptfriedhof statt.

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