Sturmschaden besteht seit März Auferstehungskirche Reiskirchen wartet auf Reparatur

Reiskirchen · Das Dach des Reiskircher Gotteshauses ist auch sieben Monate nach dem Sturmschaden noch nicht repariert. Verhandlungen mit der Versicherung über das Ob und Wie einer Instandsetzung ziehen sich offenbar hin. Ob alle Arbeiten dieses Jahr noch durchgeführt werden können, erscheint zweifelhaft.

 Wann im Innern des Gotteshauses wieder Gottesdienste stattfinden können, ist aktuell unklar.

Wann im Innern des Gotteshauses wieder Gottesdienste stattfinden können, ist aktuell unklar.

Foto: Eric Kolling

Der Dachschaden der Auferstehungskirche in Reiskirchen ist auch nach über sieben Monaten noch nicht behoben – und womöglich wird es dieses Jahr auch nichts mehr.

Zur Erinnerung: Am 10. März war Sturm Eberhard über die Region gefegt, hatte Bäume entwurzelt, Dachziegel heruntergeweht, Strommasten, Zäune und einen Hochsitz umgeworfen. Und in Reiskirchen das Blechdach der Aufersetehungskirche auf einer Fläche von 15 bis 20 Quadratmetern aufgehebelt und umgefaltet. Die Teerbahnen darunter waren weg, es klaffte ein großes Loch  im Dach. So weit stellte sich die Situation gleich nach dem Sturm dar. Die alle 14 Tage dort stattfindenden Gottesdienste im Gebäude wurden abgesagt und in die Kirche St. Andreas verlagert.

Dann folgten Begehungen, das Ganze wurde zum Versicherungsfall – offenbar zum langwierigen. Pfarrer Pirmin Weber hatte am 14. April gegenüber unser Zeitung erklärt, dass ein Gutachter sich die Lage 14 Tage nach dem Sturm angeschaut habe. Doch dann sollte noch ein zweiter Gutachter eingeschaltet werden.

Aktuell berichtet Weber von jüngsten Gesprächen mit der Erbacher Dachdeckerfirma Hindenberger. Diese hatte im März den Schaden fürs Erste repariert und laut seiner damaligen Aussage schon in den Startlöchern für die komplette Dach-Reparatur gestanden. Fürs Erste hatte sie Folie über den Schaden gelegt und die beschädigten Teile abgeschnitten. Die Firma habe auch einen Plan für die Reparatur vorgelegt, über den die Versicherung allerdings bis heute noch nicht entschieden habe. Verhandlungen liefen.

Es stelle sich die Frage, ob man das Dach so herstellen kann, wie es vor dem Schaden war, oder ob man eine günstigere Neukonstruktion aufbringe. „Die alte Konstruktion wiederherzustellen, das würde sehr teuer“, sagt Weber. Die Versicherung habe aber zugesagt, dass sie die Kosten übernehme, allerdings sei nicht klar, „in welcher Form und wie weit“. Denn offenbar sei durch eindringendes Wasser auch der vom Sturm verschonte Dachbereich mit der Holzkonstruktion unter dem Blech beschädigt worden. Weil das aber kein direkter Sturmschaden war, sei unklar, ob die Schadensversicherung das übernimmt.

Weber hofft darauf, dass die Reparatur vor dem Wintereinbruch angegangen wird. „Die Kirche wird wieder hergestellt. Ich trete Gerüchten entgegen, die etwas anderes sagen“, stellt Weber klar und ergänzt: „Die Leute haben ihre Kirche gerne. Sie haben gespart und sich krumm gelegt, dass sie gebaut werden konnte. Sie wollen sie wiederhaben!“ Die Kirche war 1977 geweiht worden, vor zwei Jahren hatte man mit einem Festgottesdienst und Volksfest daran erinnert. Die Weihe war möglich geworden, weil sich Gemeindemitglieder finanziell einsetzten. 250­000 D-Mark steuerte der Kirchenbauverein zu den Gesamtkosten von 1,4 Millionen Mark bei.

Nun ist das Innere seit März für Gottesdienste zu gefährlich. Es hätten sich dort Platten gehoben, Stolperfallen seien entstanden, weil das Dach nicht ganz dicht sei. Wir benutzen sie nur als Aussegnungshalle für Beerdigungen“, sagt Weber. Im Inneren sei alles abgedeckt, was gefährdet sein könnte, etwa die Figuren. Der Gutachter hatte etwa empfohlen, die Orgel einzuhausen.

 Das Dach der Auferstehungskirche in Reiskirchen ist seit sieben Monaten defekt und so lange schon provisorisch abgedeckt.

Das Dach der Auferstehungskirche in Reiskirchen ist seit sieben Monaten defekt und so lange schon provisorisch abgedeckt.

Foto: Eric Kolling
 Auf seinem unheilvollen Weg über die Region deckte Sturmtief "Eberhard" am Sonntag, 10. März, auch einen Teil des Daches der Auferstehungskirche in Reiskirchen ab. Foto: Thorsten Wolf

Auf seinem unheilvollen Weg über die Region deckte Sturmtief "Eberhard" am Sonntag, 10. März, auch einen Teil des Daches der Auferstehungskirche in Reiskirchen ab. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Dass es mit der Reparatur dieses Jahr noch klappt, scheint indes nicht wahrscheinlich. Thomas Wagner von der Firma Hindenberger erläutert, dass die Temperaturen für nötige Arbeiten an der Außenhülle jetzt zu niedrig seien. Für machbar hält er indes, die Unterkonstruktion winterfest zu machen, sodass das Kircheninnere wieder uneingeschränkt genutzt werden könnte.

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