Es ging um Empowerment Ehrenamtliche Flüchtlingsbegleitung macht Fortschritte

Homburg · Das Ehrenamtsnetzwerk im Saarpfalz-Kreis sprach mit syrischen Frauen. Es ging darum, wie man sie noch besser unterstützen kann.

 Schnappschuss vom Netzwerktreffen.

Schnappschuss vom Netzwerktreffen.

Foto: Daniela Ruppert

Empowerment für geflüchtete Frauen – so lautete das Motto des 5. Netzwerktreffens der ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleitung im Saarpfalz-Kreis. Empowerment meint Maßnahmen und Strategien, die jemanden selbstbestimmter und autonomer handeln lassen. Eingeladen waren laut Kreis vier syrische Frauen, um mit ihnen Erfolgsfaktoren und Stolpersteine für das Ankommen in Deutschland zu besprechen.

Seit zwei Jahren trifft sich das Netzwerk für ehrenamtliche Flüchtlingsbegleitung, koordiniert von der Leitstelle Lebenslanges Lernen des Saarpfalz-Kreises, alle sechs Monate zum gemeinsamen Austausch mit den Hauptamtlichen in der Flüchtlingsbegleitung. Gastgeber war diesmal die Stabsstelle für Integration in St. Ingbert.

In Vereinen, Initiativen und Patenschaften haben die Ehrenamtlichen im Saarpfalz-Kreis in den vergangenen fünf Jahren unverzichtbare Arbeit geleistet: von Nothilfe in Kleiderkammern und Möbelteams oder bei der Wohnungssuche, im Sprach- oder Nachhilfeunterricht, als Begleitung bei Behördengängen oder Arztbesuchen bis hin zu Kultur- und Freizeitangeboten vor Ort – überall engagierten sich Freiwillige, um den Geflüchteten beim Ankommen im Saarpfalz-Kreis zu helfen. Da Unterstützungsangebote umso wirksamer sind, je besser sie zu den Bedarfen der Zielgruppe passen, wollten die Partner im Netzwerk die Chance nutzen, mit syrischen Frauen gemeinsam die Situation und die Bedarfe geflüchteter Frauen zu analysieren.

Dank Hadeel Alsmadi vom Frauenbüro des Saarpfalz-Kreises, die als Übersetzerin einsprang, wenn Deutschkenntnisse nicht ausreichten, konnten die Teilnehmer mit allen eingeladenen Flüchtlingsfrauen ins Gespräch kommen und aus deren Blickwinkel die Herausforderungen beim Ankommen in Deutschland kennenlernen. Hilfsangebote zum Deutschlernen sowie Teilhabe im Alltag und auf dem Arbeitsmarkt wurden als wichtigste Ziele genannt. Es stellte sich heraus, dass haupt- und ehrenamtliche Angebote nicht immer die Zielgruppe erreichen beziehungsweise Angebote und Bedarfe nicht immer zusammenpassen. Der erste Schritt zu einer besseren Abstimmung in der Zukunft ist bereits getan: Ein neu gebildeter Arbeitskreis „Migrantinnen stärken“ wird sich in den kommenden Monaten mit passgenauen freiwilligen Unterstützungsangeboten beschäftigen.

Die Flüchtlingsfrauen betonten in der Gesprächsrunde, dass ihnen die persönliche, ehrenamtliche Unterstützung sehr wertvoll sei. Hinter dem Wunsch „Ich wünsche mir eine deutsche Freundin, die mit mir Deutsch spricht und die mich mitnimmt“ verbirgt sich die Scheu, alleine, vielleicht auch gehemmt durch Sprachbarrieren, loszugehen und sich auf den Weg zu machen.

Mehr Informationen etwa zum neuen Arbeitskreis gibt es bei der Bildungskoordinatorin des Saarpfalz-Kreises Annette Molter-Klein, Tel. (0 68 41) 104 83 97, oder E-Mail: lebenslanges-lernen@saarpfalz-kreis.de.

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