Brillante Worte gegen Gewalt

Homburg. Das Thema ist ein oft bedientes: Gewalt unter Jugendlichen und Gewalt durch Jugendliche

Homburg. Das Thema ist ein oft bedientes: Gewalt unter Jugendlichen und Gewalt durch Jugendliche. Dass es "die Jugendlichen" als pauschalisierte Gruppe aber so gar nicht gibt und dass junge Menschen das Thema Gewalt kritisch reflektieren und mit viel hintergründigem Ansatz in der Lage sind, diese Problematik zu beleuchten, das bewiesen Schüler des Berufsbildungszentrum Homburg in einem Aufsatzwettbewerb. Im zwölften Jahr als Kooperation mit der Homburger Karlsberg-Brauerei erarbeitet, brachte der Wettkampf der Worte in diesem Jahr zehn Sieger hervor, acht davon erhielten gestern im Paul-Weber-Haus den verdienten Lohn für ihre Anstrengungen in Form von Geld- und Sachpreisen. Gerhard Theis, Geschäftsführer der Karlsberg Holding, würdigte nachdrücklich die Leistungen der zehn Preisträger, die "sich engagiert eines brisanten Themas angenommen haben." Dabei sei, so Theis, Gewalt aber nicht nur ein Problem, das Jugendliche beträfe, sondern auch in der Erwachsenenwelt Relevanz besäße. Die Vielzahl von Denkansätzen, die die Schüler in der Begründung jugendlicher Gewalt gewählt hätten, "haben uns gezeigt, dass sie sich sehr ausführlich und differenziert mit diesem Thema befasst haben", sagte Theis in Richtung der Preisträger Florian Siegmund, Dimitry Horch, Rebecca Brill, Hendrik Emser, Julia Holländer, Besmir Spahijaj, Philipp Tönjes und Julia Weis. Zwei der Gewinner, Melanie Jäger und Annika Peter, konnten an der Ehrung nicht teilnehmen. Die Schülerinnen und Schüler hatten in ihren Aufsätzen die Gewaltbereitschaft Jugendlicher auf ganz unterschiedliche Beweggründe zurückgeführt, der Sieger des Wettbewerbs, Florian Siegmund, stellte fehlenden Respekt in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Bettina Kühne, zuständig auch für die Personalentwicklung bei Karlsberg, würdigte in ihrer Laudatio vor allem diesen Ansatz als wegweisend. "Respekt wird einem nicht einfach geschenkt", zitierte Kühne aus dem Siegeraufsatz von Florian Siegmund, der eben diesen Respekt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtete und dessen Fehlen als eine der Wurzel des Übels identifizierte. Seinen Aufruf, als Jugendlicher Selbstbewusstsein und die Fähigkeit zum "Nein-Sagen" zu entwickeln, würdigte Kühne im Besonderen. "Erst dann fängt der Mensch an, eine eigene Persönlichkeit zu entwicklen." Schulleiter Christoph Schwarz, der die Schüler zusammen mit Fachlehrern zur Preisübergabe begleitet hatte, attestierte der Jugend kein schlechtes Zeugnis. "Die jungen Menschen sind heute nicht schlechter als früher, sie sind einfach anders."

Auf einen BlickDie Preisträger des diesjährigen Aufsatzwettbewerbes: Florian Siegmund (erster Platz), Melanie Jäger (zweiter Platz), Dimitry Horch (dritter Platz). Die Gewinner der Sachpreise: Rebecca Brill, Hendrik Emser, Julia Hochländer, Annika Peter, Besmir Spahijaj, Philipp Tönjes und Julia Weis. thw

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