"Die Zahl der Straftaten steigt bundesweit und auch im Saarland"

Der Studie aus Niedersachsen zufolge hat die Gewalt durch Jugendliche eher ab- als zugenommen. Können Sie das bestätigen?Meiners: Die polizeiliche Kriminalstatistik weist bundesweit und auch im Saarland eine Steigerung von Gewalttaten aus, die von Kindern und Jugendlichen begangen werden

Der Studie aus Niedersachsen zufolge hat die Gewalt durch Jugendliche eher ab- als zugenommen. Können Sie das bestätigen?Meiners: Die polizeiliche Kriminalstatistik weist bundesweit und auch im Saarland eine Steigerung von Gewalttaten aus, die von Kindern und Jugendlichen begangen werden. Vor diesem Hintergrund werden die Ergebnisse der Studie durch unser Institut zu analysieren sein. Die repräsentative Befragung, an der auch Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis St. Wendel teilgenommen haben, könnte neue Aufschlüsse über die tatsächliche Präsenz von Gewalt geben und damit auch die Arbeit im Bereich der Prävention beeinflussen.Gleichzeitig wird ein Trend zu Rechtsextremismus festgestellt.Meiners: Rechtsextreme Einstellungen, die sich vielfach in Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit äußern, sind mehreren Studien zufolge latent in der Bevölkerung vorhanden. Dabei wird festgestellt, dass Rechtsextremismus nicht allein ein jugendspezifisches Problem darstellt, sondern auch die erwachsene Bevölkerung umfasst. Spielt die Herkunft der Jugendlichen bei Gewalt eine Rolle?Meiners: Die Studie zeigt, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund häufiger Gewalttaten begehen als deutsche Jugendliche. Bei der Analyse dieser These ist die Frage der sozialen Schicht, der die Täter aber auch die Opfer angehören, von entscheidender Bedeutung. Als ein weiterer wichtiger Punkt sind die jeweiligen Bildungschancen zu prüfen und in die Bewertung einzubeziehen. So ist der Anteil der ausländischen Kinder und Jugendlichen beziehungsweise derer mit Migrationshintergrund an den Gymnasien um ein erhebliches geringer als der deutscher Jugendlicher. Welches sind die Hauptprobleme, die an Ihr Team herangetragen werden?Meiners: Anfragen erreichen uns zu akuten Krisensituationen oder auch zu geplanten Präventionsmaßnahmen, insbesondere in Schulen. Themenschwerpunkte sind Mobbing, Gewalt an Schulen, Drogenprobleme aber auch das Thema Internet. Die Niedersachsen-Studie zeigt ja, dass Gewalt für viele Schüler in ihrem Alltag präsent ist - 16,8 Prozent geben an, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Opfer von Gewalt geworden zu sein.

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