Altes Rathaus entstand in den Jahren 1824/25

Homburg · Zu "Wahrheit erscheint nur scheibchenweise", SZ vom 1. Dezember, und "Stadtcafé in neuer Hand", SZ vom 5. Dezember.Wo mag wohl die Geschichte unserer Stadt dokumentiert sein? Natürlich im Stadtarchiv im denkmalgeschützten alten Rathaus in der Kaiserstraße 41, das gerüchteweise abgerissen werden soll.

Interessierten steht eine Unmenge an Material zur Verfügung, das bereits vor Jahrhunderten zusammengetragen wurde. Die Besucher fragen, suchen, helfen den Mitarbeitern, bringen ihr Wissen ein oder auch mal das ein oder andere mit. Es kommen junge Menschen, Schüler und Studenten und auch Ältere mit unterschiedlichsten Anliegen. Man durchforscht alte Zeitungen, Grundbücher, Stadtratsprotokolle, benutzt die umfangreiche Präsenzbibliothek oder lässt sich alte Personenstandsurkunden beglaubigen. Der Aktionsrahmen ist aufgrund der Bestände sehr umfangreich und alles andere als verstaubt.

Leider gibt es immer wieder Zeitgenossen, die sich lieber aufs Hörensagen als auf Fakten und Akten berufen, wie sie das Archiv vorhält, zum Beispiel die Urteile im so genannten "Synagogenprozess" mit den Namen der Verurteilten, nicht nur den Initialen. Im Beitrag über das alte Rathaus am historischen Marktplatz wurde als Erbauungsjahr 1680 angegeben. Fakt ist: Das jetzige Gebäude entstand erst 1824/25. Ganz ärgerlich wird es, wenn in einer vor kurzem erschienenen Veröffentlichung über den Ersten Weltkrieg über 80 Fundstellen aus den Beständen des Stadtarchivs stammen, aber nicht einmal der Standort auftaucht. Das hat das "Gedächtnis der Stadt Homburg" wirklich nicht verdient, auch nicht, von der Kommune selbst an den Rand gedrängt zu werden.

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